Ätna-Krater: Eintrittsgeld für BesucherInnen


Blick auf den Ätna in Sizilien (Das Bild zeigt nicht die aktuelle Lage) - Foto: lapissable / shutterstock.com
Die Silvestri-Krater entstanden bei Vulkanausbrüchen im Jahr 1892 und gehören zu den eindrucksvollsten Orten am Ätna. Der Zugang zu diesen Kratern, die jährlich von rund 1 Mio. TouristInnen besucht werden, wird künftig nicht mehr kostenlos sein.

Der Eigentümer des Geländes, der Betreiber der Ätna-Seilbahn und Unternehmer Francesco Russo Morosoli, führt nun ein Eintrittsgeld in der Höhe von 5 EUR ein. Dieses gilt nicht für Sizilianer. „Leider haben unzählige Fälle von Müllentsorgung, das unkontrollierte Entstehen von wilden Mülldeponien, sowie das naive Verschieben von Steinen, um Schriftzüge und Herzen zu formen, uns dazu gezwungen, einen geregelten Zugang einzuführen", erklärte der Unternehmer laut Medienangaben. Die Silvestri-Krater wurden 1997 von seiner Unternehmensgruppe erworben und sind Privateigentum.

Areal steht in privatem Besitz

„Das Gebiet ist kein Staatseigentum, unterliegt keiner Konzession und ist auch keine Zone mit höchstem Schutzstatus - und dennoch sehen wir es als unsere Pflicht, es zu erhalten und zu schützen", so Morosoli. „Wir verlangen einen geringen Beitrag, der zur Deckung von Personalkosten, Informationsbroschüren, wissenschaftlichem Infomaterial, Bänken, Abfalleimern sowie für all jene dient, die sich tagtäglich darum kümmern, den Müll zu beseitigen, der dort zurückgelassen wird."

Widerstand formiert sich

Die Gemeinde Nicolosi, zu deren Gebiet der höchste aktive Vulkan Europas gehört, zeigt sich skeptisch. Auch im Regionalparlament Siziliens und in den sozialen Netzwerken wächst der Unmut, ebenso wie in Politik und Wissenschaft. Giuseppe Riggio, Vorsitzender des Alpenvereins CAI in Catania, protestiert: „Die Silvestri-Krater waren immer ein frei zugänglicher Ort für den ersten direkten Kontakt mit dem Ätna. Die Einführung eines Eintritts hinterlässt einen bitteren Beigeschmack". Kritisch äußert sich auch Nicolosis Bürgermeister Angelo Pulvirenti. „Der Ätna ist ein Welterbe - er darf nicht wie Privateigentum verwaltet werden", betonte der Bürgermeister. Die Silvestri-Krater liegen deutlich unterhalb der Gipfelkrater, die über 3.400 Meter erreichen. Diese Seite des Ätna gilt als Hauptzugang zur Hochzone des Vulkans. Der Ätna, der im Osten der Insel Sizilien liegt, ist in den vergangenen Monaten wiederholt ausgebrochen. Das Gebiet um den Vulkan ist ein Naturpark und beliebt bei TouristInnen. Seit 2013 gehört er zum Weltnaturerbe der UNESCO. (APA/red)


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