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AUA: Erstes Halbjahr in den roten Zahlen


AUA Boeing 787
Austrian Airlines hat in den ersten sechs Monaten ein Minus (Adjusted EBIT) in Höhe von -43 Millionen EUR eingeflogen. Dies entspreche einem Plus von 31% gegenüber dem ersten Halbjahr 2024. Trotzdem sei das Ergebnis hinter den Erwartungen zurückgeblieben, denn die Produktion war deutlich höher und im Vorjahr habe der Kollektivverhandlungskonflikt als Einmaleffekt noch negativ auf das Ergebnis gewirkt, schreit die Airline in einer Aussendung.

Besonders spürbar seien die fehlenden Einnahmen aus den Verbindungen in den Nahen Osten, was zusätzlich die Strecken nach Nordamerika belasten würde, da viele Fluggäste aus Nahost über Wien in die USA reisen. Zudem hätten sich die An- und Abfluggebühren allein in Österreich im Vergleichszeitraum um 23% erhöht. Auch viele weitere Kostenpositionen würden angesichts der weiterhin überdurchschnittlichen Inflation sowie der hohen kollektivvertraglichen Steigerungen überall im Land deutlich über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres liegen, heißt es weiter.

Hohe Zuverlässigkeit

„Wir haben uns bei Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit nochmals deutlich verbessert und unsere Effizienz-Hausaufgaben im ersten Halbjahr 2025 gemacht. Dennoch machen es uns die geopolitische Situation in wichtigen Kernmärkten, vor allem dem Nahen Osten, sowie die ungünstigen Rahmenbedingungen am Standort Österreich sehr schwer, profitabel zu fliegen“, betont CEO Annette Mann angesichts dieser Zahlen.

Das Halbjahresergebnis im Detail

Von Jänner bis inklusive Juni 2025 stieg der Umsatz von Austrian Airlines um 10% von 1,1 Mrd. EUR im Vorjahr auf 1,2 Mrd. EUR. Die Gesamterlöse erhöhten sich um 11% auf 1,2 Mrd. EUR, die Gesamtaufwendungen stiegen um 9% auf 1,3 Mrd. EUR. Im Verlauf der ersten sechs Monate stieg das Angebot an Sitzkilometern um 8% auf 13,5 Mrd .(1. Halbjahr 2024: 12,5 Mrd.). Die Auslastung reduzierte sich von 78,3 auf 77,2% um 1,1 Prozentpunkte. Der Austrian Airlines Flugplan wurde zu 99,3% regulär abgeflogen (plus 1,0 Prozentpunkte). Die Passagierzahlen stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1% auf 6,6 Mio.

Wichtiges drittes Quartal erfolgreich angelaufen

Die für das Gesamtjahresergebnis von Austrian Airlines so wichtigen Sommermonate seien erfolgreich angelaufen. Das würden die Zahlen aus den ersten Ferienwochen zeigen: Im Schnitt werden seit Beginn der Sommerferien pro Tag 50.000 Passagiere transportiert. Austrian hat im ersten Halbjahr 2025 mit dem finnischen Ivalo, der schottischen Stadt Edinburgh, den norwegischen Lofoten, der deutschen Ferieninsel Sylt sowie Burgas, der viertgrößten Stadt Bulgariens, fünf weitere Destinationen in ihr Portfolio aufgenommen. Im Winter hätten sich Neuerungen wie die zweimal tägliche Verbindung ins thailändische Bangkok bewährt, was auch im Winterflugplan 2025/26 beibehalten wird. Mehr als 120 Destinationen befinden sich aktuell im Flugplan von Austrian Airlines.

Ausblick auf das Geschäftsjahr

„Unser Ziel ist weiter klar: Wir wollen das Ergebnis des Gesamtjahres 2024 deutlich übertreffen. Die geopolitischen Voraussetzungen und der teure Standort machen es uns aber nicht einfach, dieses Ziel zu erreichen“, betont Annette Mann. Und weiter: „Was die hohen Standortkosten angeht, werden wir nicht müde zu betonen, dass es dringend Maßnahmen braucht, die Rahmenbedingungen in Wien auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu bringen. Dabei geht es nicht um Subventionen, sondern um langfristige, nachhaltige und konkurrenzfähige Lösungen am und für den Wirtschaftsstandort Österreich.“

Die Investitionsbereitschaft von Austrian Airlines und der Lufthansa Group in den Standort Wien sei jedenfalls deutlich: Alleine der Rollover sowie geplante Ausbau der Langstreckenflotte mit Boeing 787-9 Dreamlinern hat ein Investitionsvolumen von mehr als 3 Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 3 Mrd. EUR Listenpreis. Ergänzend sei in den nächsten Jahren auch ein Umbau der Kurz- und Mittelstreckenflotte mit neuen Flugzeugen der Airbus A320-Familie vorgesehen. Außerdem investiere Austrian Airlines 35 Mio. Euro in neue Lounges am Hub Wien sowie jährlich mehr als 10 Mio. Euro in digitale Kundenservices, erläutert Austrian.

Skytrax Auszeichnung: Best Airline Staff Service in Europe

Äußerst erfolgreich sei das erste Halbjahr in Sachen Gästezufriedenheit gelaufen. Wie bereits in der Vergangenheit habe sich Austrian Airlines auch bei den diesjährigen Skytrax Awards, die gern als die „Oscars der Luftfahrtindustrie“ bezeichnet werden, Spitzenplätze gesichert. Zum einen holten die MitarbeiterInnen zum bereits achten Mal den Award in der Kategorie „Best Airline Staff Service in Europe“. Die Cabin Crews dürfen sich außerdem über den ersten Platz in der Kategorie „Best Cabin Crew in Europe“ und einen Platz unter den besten 20 Airlines weltweit freuen. „Diese Auszeichnung ist eine ganz besondere, weil sie direkt von unseren Fluggästen kommt. Das freut uns natürlich doppelt, weil es ein direktes Feedback auf unsere tagtägliche unermüdliche Arbeit für unsere Fluggäste ist. Damit wir auch in Zukunft Bestwerte bei der Kundenzufriedenheit erreichen, sind wir bemüht, unseren Service und auch unsere Pünktlichkeit weiter hochzuhalten. Das Ziel ist ganz klar: Wir möchten heuer im Gesamtjahr wieder einen Stockerlplatz unter den pünktlichsten Airlines Europas erreichen!“, betont COO Francesco Sciortino. Dass dafür an den richtigen Stellen angesetzt worden sei, würden die Werte aus dem ersten Halbjahr zeigen: Austrian Airlines ist es in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 gelungen, sowohl die Pünktlichkeit bei Ankunft als auch jene bei Abflug deutlich um 3,8 Prozentpunkte bzw. um 5,7 Prozentpunkte gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres zu verbessern. (red)


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Redakteur / Managing Editor

Dieter ist seit 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.





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