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Dertour: Urlaub bleibt wichtiges Gut


Mark Tantz, GF Operations Dertour Deutschland
Der zweitgrößte deutsche Reiseveranstalter Dertour beobachtet bei seinen Kunden trotz Inflation eine stabile Ausgabebereitschaft – mit einem klaren Fokus auf Komfort.

„Die Preise sind stabil geblieben, aber viele gönnen sich mehr: bessere Hotels, All inclusive, höhere Kategorien", so Mark Tantz, Geschäftsführer Operations Deutschland, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Die Leute geben Geld für Urlaub aus, das ist nach wie vor ein Prioritätenthema. Daran hat sich auch durch Inflation oder andere Krisen nichts geändert."

Kritik an der EU

Rund 80% der Kundschaft buchten weiterhin Pauschalreisen. Das werde als Rundum-sorglos-Paket geschätzt – gerade in Zeiten, in denen Orientierung und Verlässlichkeit besonders gefragt seien. Zugleich äußerte er Kritik an geplanten Vorgaben aus Brüssel: „Die EU sollte die Pauschalreise nicht durch Überregulierung gefährden. Sonst wird sie für viele unattraktiv." Wenn dem Produkt zu viele Regeln auferlegt würden, könne das die Anbieter stark belasten: „Dann wird es für Anbieter zu teuer – und das ist das Problem."

Coolcation: Noch kein Trend

Bei der Wahl der Reiseziele erkennt Dertour kleinere Verschiebungen – aber keinen grundlegenden Wandel. „Die Emirate entwickeln sich zunehmend zum Sommerziel. Viele wissen, dass es dort heiß ist – aber sie buchen trotzdem", sagte Tantz. Auch Skandinavien und andere nordische Länder seien gefragt, „aber vor allem wegen der Natur, es geht weniger um Abkühlung". In der Branche wird derzeit vermehrt über sogenannte „Coolcations" gesprochen – Reisen in kühlere Regionen als Reaktion auf immer heißere Sommer. Zwar gewinne der Begriff an Aufmerksamkeit, doch aus Sicht von Dertour lasse sich daraus kein klarer Trend ableiten. „Die Menschen wollen Sonne, das Mittelmeer ist gesetzt", so Tantz. Einen strukturellen Wandel hin zu kühleren Reisezielen sehe man nicht. Klassische Sommerdestinationen wie Spanien, Italien oder Griechenland seien weiterhin besonders gefragt.

FTI-Pleite bringt Zusatzgeschäft

Auch die Folgen der FTI-Pleite habe man gut auffangen können. „Das war natürlich ein großes Thema – auch bei uns. Aber das Vertrauen in die großen Veranstaltermarken ist da, und das hat sich in den vergangenen Wochen auch bestätigt", sagte Tantz. FTI, bis dahin drittgrößter Reiseveranstalter in Deutschland, hatte im Juni vergangenen Jahres Insolvenz angemeldet. Dertour habe rund 400.000 zusätzliche Gäste aus dem FTI-Umfeld übernommen. (DPA/APA/red)


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