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Lehrlingsbefragung: 80% zufrieden


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Eine Umfrage der Wirtschaftskammer unter Reisebüro-Lehrlingen aus dem ersten und zweiten Lehrjahr zeigt ein durchwegs positives Bild.

Die Befragung fand im Zeitraum Jänner bis März 2024 unter 75 Lehrlingen aus dem ersten und zweiten Lehrjahr statt. Der größte Anteil der Auszubildenden entfällt naturgemäß auf Wien mit 24, gefolgt von Nieder- und Oberösterreich sowie der Steiermark mit jeweils zehn. Sieben kommen aus Kärnten, neun aus Tirol. Das Schlusslicht bilden Burgenland und Salzburg mit jeweils einem Lehrling.

Motivation: Reiselust und Zufall

Ausschlaggebend für die Berufswahl war in den meisten Fällen die Lust am Reisen sowie die Freude an der Reiseplanung, gefolgt von Zufall und Interesse am Tourismus bzw. Reisebüro. Ebenfalls als Motivation genannt wurden „abwechslungsreiche Tätigkeit“ und „Interesse am Fach Geografie“. An der Branche gefällt den Befragten besonders das „Reisen sowie über andere Länder zu lernen“, gefolgt von „Abwechslung“ und „Menschen glücklich machen“. Letzteres sicher ein wesentlicher Aspekt, da junge Menschen vermehrt nach sinnvollen Tätigkeiten suchen. Wichtig sind auch „Kundenkontakt“ und „Agenttouren und günstigere Reisen“.

Was stört, ist der Kunde?

Als wenig positiv beurteilt wurden von den Lehrlingen das Gehalt, anstrengende Kunden, Arbeitszeiten, Langeweile und der Bürojob mit viel Sitzen am PC. Dennoch fällt die Gesamtbewertung durchaus positiv aus. Über beide Lehrjahre betrachtet fühlen sich 78% „gerade richtig“ gefordert, 10% unter- und 12% überfordert. Im ersten Lehrjahr sind die Ansprüche für 72% gerade richtig, im zweiten für 82%. Die wahrgenommene Überforderung sinkt von 14% auf 11%.

Gute Vorbereitung auf den Job

52% der Befragten fühlen sich „eher gut“, 27% „sehr gut“ vorbereitet durch die Lehre auf den Job in der Reisebürobranche. Diese Werte liegen in beiden Lehrjahren gleich auf. Lediglich 4% sehen sich „gar nicht“ vorbereitet. Als Problembereiche angeführt werden Schwierigkeiten mit Kollegen und Lehrenden, nicht praxisrelevante Ausbildung in der Schule sowie schlechte Geografie-Kenntnisse.

Rund 80% Zufriedenheit

Gesamt betrachtet sind 42% mit ihrer Lehrstelle sehr zufrieden, 40% eher zufrieden, 15% weniger zufrieden und nur 3% gar nicht. Im ersten Lehrjahr sind 90% sehr oder eher zufrieden und 10% weniger zufrieden. Im Folgejahr steigt der Anteil der Unzufriedenen auf 5%, der der weniger Zufriedenen auf 18%. Positiv beurteilen ihre Lehrstelle 77%. Kritikpunkte sind auch hier Gehalt, Arbeitszeit und der Wunsch nach besserer Ausbildung und besserer Einbindung in den Betrieb sowie nach mehr Aufgaben.

Länder-Infos gefragt

Am meisten wünschen sich die Auszubildenden mehr Informationen über Länder im Allgemeinen, über Kommunikation mit Kunden, Flüge, gefolgt von Fernreisen sowie generell mehr über die Branche und die Unternehmen und über Software.

Hohe Weiterempfehlungsrate

Da die Frage nach der Weiterempfehlung einer Lehre im Reisebüro während des Befragungszeitraums Jänner bis März abgeändert wurde, gibt es keine gemeinsame Auswertung. Im Jänner hätten 81% zu einer Lehre im Reisebüro geraten. Im Zeitraum Feber / März war nach einer Skala von 10 äußerst wahrscheinlich bis 0 sehr unwahrscheinlich zu bewerten. Hier lagen 80% zwischen 10 und 5. Als nachteilig wurde einmal mehr das Gehalt gesehen, aber auch Langeweile und anstrengende Kunden.

„Gesamt betrachtet ergibt das ein durchaus positives Bild. Auch die Entwicklung der Lehrlingszahlen ist erfreulich: Bei den Beginnern sind wir ca. auf Niveau von 2019, über alle Lehrjahre zusammen liegen wir noch ca. 20% unter dem Vorkrisenniveau. Wenn man März 2023 mit März 2024 vergleicht, ergibt sich ein Plus von 28%. Corona scheint auch da endlich überwunden zu sein“, fasst Gregor Kadanka, Fachgruppenobmann der Reisebüros der WKÖ, zusammen. (red.)


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Autor/in:

Herausgeberin / Chefredakteurin

Elo Resch-Pilcik, Mitgründerin des Profi Reisen Verlags im Jahr 1992, kann sich selbst nach mehr als 30 Jahren Touristik - noch? - nicht auf eine einzelne Lieblingsdestination festlegen.





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