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KV-Konflikt: AUA berät über weiteres Vorgehen


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Die Belegschaft der Austrian Airlines berät seit heute 09.00 Uhr in einer Betriebsversammlung über die weitere Vorgehensweise im Konflikt um einen neuen Kollektivvertrag für das Bordpersonal

Nach dem 36-stündigen Streik in der vergangenen Woche fallen heute (Donnerstag) wegen einer Betriebsversammlung neuerlich 92 Flüge aus - 8.000 Passagiere seien davon betroffen. Im Streit um einen neuen Kollektivvertrag für das AUA-Bordpersonal blieben Geschäftsführung und Belegschaft bisher weiter auf Kollisionskurs. So schließe die Gewerkschaft vida auch weitere Streiks nicht aus - nächste Woche solle weiterverhandelt werden. 

17 Verhandlungsrunden ohne Einigung 

Der KV-Streit zieht sich nun schon seit Wochen, 17 Verhandlungsrunden haben keine Einigung gebracht. Hunderte Flüge konnten nicht stattfinden, Zehntausende Fluggäste kamen laut AUA nicht wie geplant an ihr Ziel.

Die Gewerkschaft kritisiere, dass das Lohnniveau bei der AUA um 40% niedriger sei als bei der Muttergesellschaft Lufthansa und fordert eine Angleichung. "Offensichtlich hat man leider die Gewinne der AUA schon nach Deutschland transferiert", sagte Vida-Chef Roman Hebenstreit im "Morgenjournal". Der in den Medien kolportierte Gewinn des Lufthansakonzerns in Höhe von 2,7 Mrd. EUR "reicht anscheinend dafür, dass man fette Dividenden bezahlt an die Aktionäre und auch die Manager letztendlich ihre Bonis kriegen", formulierte der Gewerkschafter. Die AUA dürfe nicht "zum Schlusslicht des Konzerns verkommen".

Die AUA-Geschäftsführung bleibt ebenfalls hart. "Würde man der Gewerkschaft einfach nachgeben, dann wären 60% unserer Strecken negativ", so Matkovits. "Wir hätten mit dem Paket der Gewerkschaft tatsächlich auch im letzten Jahr, und das war ein gutes Jahr für Austrian Airlines, ein Minus gemacht."

"Forderung gefährdet gesamte Luftfahrtbranche"

Günther Ofner, Vorstand des Wiener Flughafens und Obmann der Luftfahrt-Branche in der Wirtschaftskammer (WKÖ), wirft der Gewerkschaft vor, mit ihren Forderungen die gesamte Luftfahrtbranche in Österreich zu gefährden. "Die von vida und AUA-Bordbetriebsrat provozierten Flugausfälle sind eine Kundenvertreibungsaktion und spielen vor allem der AUA-Konkurrenz in die Hände", formulierte Ofner am Donnerstag in einer Aussendung. "Sie gefährden nicht nur tausende Arbeitsplätze in der AUA, sondern in der gesamten Luftfahrtbranche und letztendlich auch am Flughafen und in den Zulieferbetrieben, die alle rücksichtlos in Geiselhaft genommen werden."

In den Verhandlungen habe die Arbeitnehmerseite die Frage der anstehenden Inflationsabgeltung unzulässigerweise mit einer massiven Änderung der Gehaltsstruktur verquickt, was zu unleistbaren Belastungen führen würde, argumentiert Ofner. "Die geforderte Strukturanpassung aber ist ohne Zerstörung des eigenen Unternehmens AUA nicht machbar." (APA / red)


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Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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