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Veranstalter erwarten Reise-Boom im Sommer

Nach hohen Buchungseingängen seit Jahresbeginn ist die Sorge in der Reisebranche über getrübte Reiselust der VerbraucherInnen aufgrund von Inflation und Krisen verflogen. Der Buchungsauftakt zum Jahresstart sei so stark wie lange nicht gewesen, sagte TUI-Deutschland-Chef Stefan Baumert am Dienstag auf der ITB in Berlin. Auch Alltours sieht einen Buchungsboom.

Grund für das Platzen des Knotens sei gewesen, dass die Unsicherheit der Verbraucher über ihr Einkommen angesichts der Energiepreisexplosion wich, auch wegen der Gaspreisbremse der deutschen Bundesregierung. "Wir gehen von einer guten bis sehr guten Sommersaison aus." Die Tendenz sei ein stärkeres Wachstum als 2019, dem letzten Jahr vor Ausbruch der für den Tourismus verheerenden Corona-Pandemie. Auch der Deutsche Reiseverband rechnet in diesem Jahr mit Rekordausgaben.

Frühbucher kommen zurück

Nach einer Blitzumfrage von Yougov im Auftrag von TUI hätten lso mit mehr Vorlauf als während der Pandemie eingegangen, als die Kunden sich angesichts wechselnder Corona-Auflagen sehr kurzfristig entschieden. "Die Frühbucher sind wieder da", sagte Baumert. Nach der Umfrage lässt allerdings nur ein Drittel der TeilnehmerInnen Inflation und schwache Konjunktur völlig kalt. Auf günstige Preise achteten 29%, gut ein Viertel verlege den Reisewunsch in die Nebensaison mit niedrigeren Preisen, etwa 17% bevorzugten günstige Urlaubsländer wie Tunesien. Vor allem Familien achteten stärker aufs Geld. Für die Mehrheit komme es aber nicht in Frage, kürzer Ferien zu machen oder in billigere Unterkünfte zu gehen.

Eurowings profitiert von der Reiselust

Als Dienstleister der Reiseveranstalter profitiert auch die Lufthansa-Tochter Eurowings von der anhaltenden Erholung. "Wir erwarten ein Oster- und ein Sommergeschäft, was nicht nur sehr stabil ist, sondern locker an 2019 heranreicht", sagte der Chef der Lufthansa-Tochter Eurowings, Jens Bischof.

Alltours: Sehnsucht nach der Ferne

Auch der Düsseldorfer Tourismuskonzern Alltours spürt die Sehnsucht nach der Ferne bei seiner Kundschaft. Nach der Corona-Zeit gebe es mit Blick auf Reisen weiterhin großen Nachholbedarf, sagte Alltours-Chef Willi Verhuven am Rande der ITB. Für das gesamte Geschäftsjahr rechne der viertgrößte deutsche Reiseveranstalter mit einem Gästeplus von 20% im Vergleich zu knapp 20 Mio. Kunden im Vorjahr, das bei Alltours schon besser ausgefallen war als das Vorkrisenjahr 2019. "Die Kunden sind preissensibler geworden, sie möchten aber auf Konsum und Luxus nicht verzichten", sagte Verhuven.

Die Reisepreise steigen, da die Veranstalter höhere Einkaufskosten weitergeben oder die VerbraucherInnen sich teurere Unterkünfte gönnen. Im Schnitt seien die Preise 6 bis 8% höher als im vergangenen Jahr, sagte TUI-Manager Baumert. Während Urlaub in Tunesien nur 2% mehr koste, seien Preise für USA-Reisen aufgrund des starken Dollarkurses zweistellig gestiegen. Dennoch seien die USA wie vor der Pandemie wieder das beliebteste Fernreiseziel der TUI-Kundschaft. Bei Alltours haben sich Flugpauschalreisen auf der Mittelstrecke im Einkauf um 10% verteuert. Dies werde an die Kunden weitergegeben, sagte Alltours-Chef Verhuven. (APA/red)


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Redakteur / Managing Editor

Dieter ist seit fast 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.





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