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Branche fordert: Den Tourismus jetzt retten

Die österreichische Reisebranche – vertreten durch den Fachverband Reisebüros in der Wirtschaftskammer sowie den Berufsverbänden ÖRV und ÖVT, Austrian Airlines sowie Flughafen Wien – appelliert eindringlich an die österreichische Bundesregierung und die zuständigen Ministerien in Abstimmung mit den Behörden der EU, unverzüglich ein Maßnahmen-Paket für einen geordneten Re-Start der Touristik zu gewährleisten. 

Es brauche jetzt dringend hohe einheitliche Sicherheits- und Hygiene-Konzepte, klare EU-weite Regelungen für Corona-Tests und Impfungen sowie einheitliche Reisebestimmungen und Planungssicherheit durch verlässliche Terminisierungen unter Einhaltung von vereinheitlichten Hygienemaßnahmen, so der Tenor der Petition.

Tausende Arbeitsplätze und das Gut Urlaub stehen auf dem Spiel

„Es stehen nicht nur tausende österreichische Arbeitsplätze sowohl im heimischen Tourismus als auch im Outgoing auf dem Spiel, es ist auch das kostbare Gut Urlaub in Gefahr, nach dem sich die meisten Österreicherinnen und Österreicher seit Monaten sehnen“, betonen Gregor Kadanka (WKO-Fachverband Reisebüros), Josef Peterleithner (ÖRV) und Phillies Ramberger (ÖVT) unisono. „Denn nur wenn jetzt endlich wieder eindeutige Rahmenbedingungen für den Tourismus geschaffen werden, werden die professionellen Tourismusunternehmen Urlaube weiterhin in gewohnter Qualität auf höchstem Sicherheitsniveau und mit größtmöglichem Schutz für die Kunden anbieten können.“

Der Inlandstourismus braucht Ausreise-Tourismus

Wochenlange Shutdown-Phasen ohne Perspektiven auf eine Wiedereröffnung touristischer Betriebe, Verzögerungen bei den Corona-Impfungen und ein Zick-Zack-Kurs mit weltweit unterschiedlichen Einreisebestimmungen hätten nicht nur den Tourismus weltweit so gut wie zum Erliegen gebracht, sondern auch den Tourismus-Standort Österreich massiv unter Druck gesetzt.

„Dabei darf der Inlandstourismus nicht länger gegen Reisen ins Ausland ausgespielt werden“, betonen die Touristiker in ihrer Petition. „Denn ohne Outgoing ist auch der Inlandstourismus stark eingeschränkt – mangels verfügbarer Flüge.“

Fünf Sofortmaßnahmen im Wortlaug

Österreichs Touristiker schließen sich europaweiten Forderungen für eine einheitliche touristische Re-Start-Strategie an und appellieren an die Verantwortlichen in der Politik unverzüglich insbesondere diese fünf Maßnahmen umzusetzen:

  1. Rasch Planungssicherheit herstellen durch klare Reisebestimmungen und Regelungen
    Die österreichische Reisebranche fordert rasche Klarstellungen zu Terminen der Hotelöffnungen und Reisebestimmungen, die dann auch eingehalten werden.

    Während das Frühjahr normalerweise die Buchungshochsaison für Reisen im Sommer ist, ist derzeit noch völlig unklar, unter welchen Bedingungen Reisen heuer möglich sein wird. Dadurch besteht die akute Gefahr, dass das Angebot an Flügen und Pauschalreisen stark ausgedünnt sein wird und viele Österreicherinnen und Österreicher, wenn sie wieder reisen dürfen, keine entsprechenden Urlaube mehr buchen können. Für die Reisebürobranche besteht damit die akute Gefahr, ein weiteres Geschäftsjahr unwiederbringlich zu verlieren.

    Noch dramatischer ist die Situation im Kongressbereich: Da hier noch längere Vorlaufzeiten nötig sind, ist durch die nicht vorhandene Planungssicherheit das gesamte Jahr 2022 gefährdet. Das hat dramatische Auswirkungen auf die Wertschöpfung in Österreich. Es droht eine weitere Pleitewelle.

  2. Corona-Schnelltests statt Quarantäne
    Die österreichische Reisebranche fordert flächendeckend einheitliche und unkomplizierte Corona-Tests bei Einreisen. Für Reisende aus Risikogebieten sollte ein negatives Testergebnis ausreichen. Für bereits COVID-Geimpfte soll es erleichterte Einreisebestimmungen geben. Quarantänemaßnahmen sind zu vermeiden, da sie kaum zu kontrollieren sind.

  3. Wiederherstellung der Reisefreiheit
    Die österreichische Reisebranche fordert ein Bekenntnis der österreichischen Bundesregierung zur Wiedereinführung einfacher Grenzübertrittsmöglichkeiten und zur Wiederherstellung der Reisefreiheit.

    Reisewarnungen sollten im Bedarfsfall künftig differenziert für einzelne von erhöhtem Infektionsrisiko betroffene Regionen statt für gesamte Länder erfolgen. Informationen über Reiserestriktionen sollten mindestens fünf Tage vor Inkrafttreten der geplanten Maßnahmen erfolgen. Es gilt, ständig wechselnde und nicht abgestimmte Reisebeschränkungen künftig zu vermeiden!

  4. Digitaler Impfpass
    Die österreichische Reisebranche fordert eine Beschleunigung der flächendeckenden COVID-Impfungen und begrüßt die Forcierung des Digitalen Impfpasses.

    Ein standardisierter Impfnachweis in digitaler Form erleichtert die internationale Anerkennung und vereinfacht Reiseprozesse und Einreisekontrollen.

  5. Vertrauen schaffen mit einheitlichen Sicherheitsstandards
    Die österreichische Reisebranche fordert die Politik auf, verallgemeinernde Verunglimpfungen von Reisetätigkeiten in Pandemie-Zeiten zu unterlassen, da internationalen Studien zufolge Reisen per se sich nicht als Infektionstreiber erwiesen haben. Im Gegensatz dazu geht es darum, verantwortungsbewusstes Reisen unter Einhaltung von Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen in den Fokus zu stellen.

Die Reisebranche verweist in diesem Zusammenhang auf ihre strengen und sorgfältigen Hygienekonzepte, die sie seit Beginn der Pandemie – und in vielen Fällen auch schon Jahre davor (z. B. auf dem Kreuzfahrten-Sektor) umgesetzt hat. „Unsere Unternehmen und Leistungspartner in aller Welt sind für den Re-Start des Tourismus bestens gerüstet und bieten maximale Sicherheit für jeden Urlauber, der sich professionellen Anbietern anvertraut.“, so die Verfasser der Petition. (red)


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Foto: privat

Autor/in:

Redakteur / Managing Editor

Dieter ist seit fast 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.





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