| news | flug
Katar-Abkommen: Airlines und Gewerkschaften dagegen
Ein Abkommen zwischen Katar und der EU soll Qatar Airways freien Zugang zum europäischen Luftraum gewähren. Fluggesellschaften und Gewerkschaften kritisieren das Übereinkommen; es sei angesichts der Krise unverantwortlich.
Europäische Fluggesellschaften und Gewerkschaften wollen das von der EU verhandelte Luftverkehrsabkommen mit Katar wegen der Coronakrise stoppen. Die vorgesehene „massive Ausweitung des Marktzugangs" für staatlich subventionierte Airlines wäre in der schwersten Branchenkrise „unverantwortlich" und würde „unzählige Jobs" in der Europäischen Union gefährden, kritisierte am Dienstag die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit.
Auch Lufthansa sprach sich für eine Neubewertung des noch nicht vom EU-Ministerrat verabschiedeten Abkommens aus, das Qatar Airways schrittweise freien Zugang zum europäischen Luftraum gewähren würde. Im Gegenzug soll sich das arabische Emirat zu fairem Wettbewerb und höheren Sozialstandards verpflichten. „Eine kurzfristige Öffnung des Marktes darf nicht zu Lasten der EU und ihrer Arbeitsplätze gehen", erklärte Lufthansa-Sprecherin Sandra Courant. Die EU-Kommission müsse vor Unterzeichnung sicherstellen, dass die Bestimmungen auch tatsächlich eingehalten würden.
Gewerkschaft forder Rückabwicklung
Die Gewerkschaft Verdi verlangt die Rückabwicklung des 2019 verhandelten Abkommens, mindestens aber ein Moratorium bis zum Ende der Coronakrise. Gemeinsam mit Lufthansa-Chef Carsten Spohr und der Vereinigung Cockpit hat die Gewerkschaft auch beim deutschen Verkehrsminister um Unterstützung gebeten. In einem Schreiben aus dem Jänner heißt es: „Zusätzliche Kapazitäten in diesen Krisenzeiten in einem ohnehin am Boden liegenden Markt zu ermöglichen, wäre eine zusätzliche Belastung für die europäischen Luftfahrtunternehmen und ihre Mitarbeiter."
Laut Medienberichten regt sich auch bei der Air France-KLM und ihren Gewerkschaften Widerstand. Von der Marktöffnung erwarten sich die europäischen Airlines nur Nachteile, weil für sie auf dem kleinen Zielmarkt Katar kaum Geschäft zu holen wäre. Umgekehrt könnte Qatar Airways bei zusätzlichen Verbindungen seinen europäischen Kunden ein dichteres Umsteigenetz insbesondere nach Afrika und Asien bieten. Derzeit dürfen die Araber 35 Flüge in der Woche aus Deutschland anbieten. (APA/red)
qatar, qatar airways, katar, eu, abkommen europäische union, luftraum, airlines, lufthansa, air france-klm, widerstand
Autor/in:
Dieter Putz
Redakteur / Managing Editor
Dieter ist seit 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.
Touristiknews des Tages
30 April 2025
Lesen Sie weitere
Artikel aus dieser Rubrik
ANA Group verzeichnet Rekordumsatz
Die ANA Group, Muttergesellschaft der...MartiGo: Von Favoriten in die ganze Welt
Rund um die Reisebüros Marti...Etihad präsentiert neuen A321LR
Mit dem neuen Airbus A321LR...Condor: EU genehmigt Staatshilfe nach neuer Prüfung
Die EU-Kommission hat die deutsche...Austrian Airlines und waterdrop geben "SAFt"-Kooperation bekannt
Im Rahmen der Zusammenarbeit bringen...