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Corona-Krise: ANA sieht Anzeichen der Erholung

Die japanische Airline gab ihre Finanzergebnisse für die zurückliegenden drei Quartale des laufenden Geschäftsjahres bekannt und sieht trotz hoher Verluste bereits erste Anzeichen für eine Erholung nach der Krise.

Die gesamte Luftfahrtindustrie sah sich in den vergangenen Monaten mit einem beispiellosen, weltweiten und schweren Nachfragerückgang konfrontiert, der einerseits aus den Einreisebeschränkungen und andererseits dem Wunsch der Menschen zu Hause zu bleiben, resultierte.
Die ersten drei Quartale des laufenden Geschäftsjahres, das am 31. März 2021 endet, schloss ANA mit einem Umsatzminus von 66,7% (4,16 Mrd. EUR statt 12,4 Mrd.) ab. Die operativen Ausgaben lagen bei umgerechnet 7,03 Mrd. EUR, die operativen Einnahmen hingegen nur bei umgerechnet etwa 2,86 Mrd. EUR. Nun allerdings sieht die Airline Anzeichen für eine Erholung.

„Der Vergleich der im dritten Quartal erzielten Gewinne mit den Ergebnissen vom Anfang des Jahres 2020 ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Erholung für unser Unternehmen bereits im Gange ist“, erklärt Ichiro Fukuzawa, Executive Vice President und CFO der ANA Holdings Inc.. „Nachdem wir die schlimmste Phase der weltweiten Konjunkturabschwächung hinter uns haben, ist unsere Gruppe jetzt bestrebt, sichere, zuverlässige und bequeme Reiseoptionen anzubieten.“

Rückgang in allen Geschäftssegmenten

Die Kundennachfrage ging bei ANA im Verlauf der vergangenen neun Monate dramatisch zurück, und die Betriebseinnahmen sanken im Vergleich zum Vorjahr ebenso deutlich.
Obwohl sich die Nachfrage auf den Inlandsstrecken in Richtung Erholung bewegte, begann sie ab Dezember aufgrund der gestiegenen Anzahl von Infektionen wieder zu sinken. Während die Passagiernachfrage auf internationalen Strecken weiterhin niedrig ist, erholten sich die Umsätze bei den Frachtdienstleistungen im dritten Quartal (Oktober bis Dezember) aufgrund der wieder anziehenden Konjunktur auf das Niveau des Vorjahres. Neben der Senkung der Treibstoffkosten und der Flughafengebühren durch die Einschränkung des Betriebsumfangs unternahm die ANA-Gruppe auch Schritte zur Senkung der Personalkosten, zum Beispiel bei den Gehältern von Führungskräften, im Management und bei Pauschalvergütungen.

Im internationalen Passagierverkehr gingen sowohl die Passagierzahlen als auch die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück. Dies ist auf die niedrige Nachfrage aufgrund der weltweit anhaltenden Einreisebeschränkungen zurückzuführen. Die großflächige Stilllegung von Strecken wird daher noch weiter andauern. 

Auch der innerjapanische Passagierverkehr war durch Covid-19 stark beeinträchtigt, wobei Passagierzahlen und Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zurückgingen. Nachdem die Notfallbeschränkungen im Mai aufgehoben wurden, erholte sich die Nachfrage zwar insbesondere seit Oktober stetig, begann aber ab Dezember aufgrund der Zunahme der Infektionen wieder zu sinken. Betrachtet man das Streckennetz, lag das Betriebsvolumen im ersten Quartal bei 26,7% im Vergleich zum Vorjahr, im zweiten Quartal (Juli bis September) wieder bei 50,7%  und im dritten Geschäftsjahres-Quartal (Oktober bis Dezember) sogar wieder bei 61,4%. Fluggäste können derzeit noch bis Ende März Flugdatum und -ziel ohne Bearbeitungsgebühren ändern. Die Einnahmen aus dem innerjapanischen Geschäftsaufkommen sanken um 71,7% im Vergleich zum Vorjahr.

Auf und Ab Low Cost-Segment 

Im Low Cost Carrier Segment der ANA Gruppe gingen sowohl die Passagierzahl als auch die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der Reduzierung von Flügen und weniger Nachfrage deutlich zurück. Nachdem sich die Nachfrage auf den Inlandsstrecken seit der Aufhebung der Notfallbeschränkungen im Mai stetig erholte, begann sie ab Dezember aufgrund der Zunahme von Infektionen wieder zu sinken.

Die Inlandsflüge waren in den drei Monaten bis zum 30. Juni zu 42% ausgelastet. Als Reaktion auf die gestiegene Passagiernachfrage eröffnete die Low Cost Airline Peach der ANA Gruppe ab August sogar sechs neue Strecken. Daher stieg der Umfang des Flugbetriebs im Inlandsverkehr im zweiten Quartal auf 112,4% im Vergleich zum Vorjahr und von Oktober bis Dezember sogar auf 132,2%. Internationale Strecken blieben weiterhin ausgesetzt, aber die Flüge nach Taipeh wurden im Oktober aufgrund der Lockerung der Einreisebeschränkungen teilweise wieder aufgenommen. Die Einnahmen aus dem LCC-Segment sanken um 76,1% im Vergleich zum Vorjahr.

Ausblick 2021

Im Ausblick auf das komplette Geschäftsjahr, das am 31. März 2021 endet, bleibt es bei den bisherigen Hochrechnungen. Demnach erwartet die ANA Gruppe einen Gesamtumsatz von umgerechnet etwa 5,85 Mrd. EUR und einen Nettoverlust von umgerechnet etwa 4,03 Mrd. EUR. (red) 


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Foto: privat

Autor/in:

Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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