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Verbände kritisieren die Erhöhung der DCC-Gebühr von Lufthansa

Mitten in der Krise verkündet die Lufthansa Gruppe (Austrian Airlines, Lufthansa, SWISS, Air Dolomiti und Brussels Airlines), ab 1. Oktober die Distribution Cost Charge (DCC) von 16 auf 19 EUR zu erhöhen.

Als Grund für diese Anpassung nennt die Airline-Gruppe die seit Einführung der DCC im September 2015 gestiegenen GDS-Kosten. Als Alternative werden DCC-befreite Buchungswege (Lufthansa Group Airlines Direct NDC API, SPRK, lhgroup-agent.com und die jeweiligen Airlinewebseiten) vorgeschlagen. Leider seien diese Tools aber für die meisten Reisebüro-Buchungen nicht tauglich und die Lufthansa habe es seit 2015 nicht geschafft, hier adäquaten Ersatz für GDS Softwarelösungen zu bieten, reagiert die WKO verstimmt.

„Nachdem die Reisebüros den Airlines monatelang kostenlose Kredite in Form von ausständigen Rückzahlungen gewähren und sich unverschuldet den Unmut der Kunden zuziehen mussten, wäre es angebracht, endlich alle Rückerstattungen abzuwickeln, anstatt sich zu überlegen, wie man es den Reisebüros schwerer macht“, zeigt sich Gregor Kadanka, Obmann des Fachverbandes der Reisebüros in der Wirtschaftskammer Österreich erbost. Mitten in der größten Krise, die es in der Reisebranche je gab, zeige die Lufthansa Gruppe einmal mehr, wie man mit seinen Partnern nicht umgehen sollte.

Zusammenhalt gefordert

Seiner Ansicht nach sei es jetzt enorm wichtig, dass alle touristischen Leistungsträger gemeinsam mit den Reisebüros an einem Restart der Reisebranche arbeiten und Lösungen für die aktuellen Problemfelder finden. Die Lufthansa Group mache aber genau das Gegenteil. Gerade die Krise habe gezeigt, wie wichtig ein persönlicher Ansprechpartner für die Kunden ist. „Wir erwarten uns, dass Kunden den Vorteil der Pauschalreise und den Wert einer persönlichen Beratung wieder zu schätzen wissen und ihren Urlaub vermehrt im Reisebüro buchen. Um wirtschaftlich erfolgreich zu sein wäre es also auch für die Airlines wichtig, hier gut mit ihren Reisebüro-Vertriebspartnern zusammenzuarbeiten“, so Kadanka weiter.

Auch Thomas Kreillechner, Leiter des ÖRV-Flugausschusses, kann die Maßnahme der Lufthansa nicht nachvollziehen: „In einer Zeit, wo man alles unternehmen sollten, neue Geschäfte zu generieren, ist es noch unverständlicher, den Vertrieb von Tickets der Lufthansa Gruppe über Reisebüros zu verteuern und damit die Differenz zwischen Online und Reisebüro noch mehr zu erhöhen. Auch die Covid-Krise hat bei der Lufthansa leider zu keinem Umdenken geführt“. (red)


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