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Th. Bösl: Vertrieb kann sich nur selbst helfen

Thomas Bösl, Sprecher der größten Reisebüro-Allianz Europas, der QTA, fordert Reisebüros zu mehr Selbstbewusstsein auf.

In seinem Eröffnungsstatement beim virtuellen fvw-Kongress ermutigt Thomas Bösl, QTA-Sprecher und RTK-Chef, den stationären Vertrieb und streut ihm gleichzeitig Rosen: „Während andere schon Kosten optimiert haben, haben Reisebüros einen 24/7-Job gemacht und waren dauernd für ihre Kunden da“, unterstreicht Thomas Bösl die Leistungen der vergangenen Monate.

Die schleppenden Rückerstattungen der Airlines seien weiterhin ein großes Thema. Hier appelliert der QTA-Chef zu einer schnelleren Abwicklung. In der Politik sei die Reisebranche inzwischen angekommen, dank zahlreicher Reisebüro-Initiativen und der Arbeit aller Verbände. Beihilfen hätten eine leichte Verbesserung der Lage erwirkt. „Aber der Vertrieb kann sich nur selbst helfen“, lautet Bösls Fazit der letzten sechs Monate.

3 Teilbereiche

Wie die Selbsthilfe aussehen kann, zeigt Bösl anhand der RTK an drei Bereichen – Digitalisierung, Produkt, Mehrwert des Reisebüros - auf. Die Digitalisierung – zusammengefasst unter dem Titel „TecOff Spider“ – steht im Vordergrund. Das Internet sei das Gegenteil eines Feindes des stationären Vertriebs, betont Bösl. Die Hyperpersonalisierung müsse auch in den Online-Bereich gebracht werden. Es brauche modernste Technik, um emotionale und künstliche Intelligenz zu verknüpfen. So könne das Reisebüro vor, während und nach der Reise beim Kunden sein. Ziel sei das „erfolgreichstes stationäre Online-Reisebüro“.

Dafür brauche es auch das passende Produkt. Das erdgebundene Produkt, das heuer besonders stark nachgefragt war, gehe weitgehend am Reisebüro vorbei. Für die bessere Zusammenarbeit zwischen Produzenten und Vertrieb hat Bösl den „Kollektivvertrag“ kreiert. Anders als in Österreich geht es dabei nicht um eine Vereinbarung der Sozialpartnerschaft, sondern um eine Neuregelung zwischen Veranstaltern und Vertrieb. Als ersten Partner konnte Bösl dafür die TUI gewinnen, weitere Tour Operator sollen im Herbst folgen.

Reisebüro als Seismograf

Bösl fordert die Reisebüros dazu auf, ihren Mehrwert noch besser darzustellen. „Das Reisebüro ist ein Seismograf für den Markt. Dabei ist die Qualität der Kundendaten überlebensnotwendig“, appelliert Bösl an den Vertrieb, die Daten regelmäßig zu warten und zu pflegen. „Die Reisebüros haben mit Recht den Beweis angetreten, dass sie zu den Siegern zählen werden. Die eigene Dienstleistung müssen sie dabei noch mehr in den Vordergrund stellen“, ist Bösl überzeugt. Dafür habe RTK „Quality Plus“ geschaffen.

Willkürliche Reisewarnungen

Für Herbst / Winter werde der Vertrieb noch weitere Unterstützung brauchen. Der Preis sei sehr hoch, aber die meisten Reisebüros seien bisher gut durchgekommen, so Bösl. Für den Winter stelle sich die Frage nach Umsatzfeldern. Die fast willkürlich ausgesprochenen Reisewarnungen machen das Geschäft beinahe unmöglich. „Da braucht es Klarheit“, fordert Bösl. Die Pauschalreise sieht er als die optimale Reiseform in der Pandemie. „Von der Politik wird das aber nicht honoriert“, beklagt er. Für die nächste Zeit sieht Bösl einen Preiskampf auf die Branche zurollen. Bösls Resümee des vergangenen halben Jahrs: „Die Reisebüros haben bewiesen, dass sie der Leuchtturm der Branche sind.“


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Foto: privat

Autor/in:

Redakteur / Managing Editor

Dieter ist seit fast 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.





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