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Gruber Reisen: Nein zu Direktinkasso

Max Schlögl, Geschäftsführung Gruber Reisen, spricht sich vehement gegen die Einführung des Direktinkassos aus. Der Bericht über die geplante Einführung des Direktinkassos auf tip-online am Freitag hat zu einigen Reaktionen geführt.

Max Schlögl, einer der Geschäftsführer von Gruber Reisen, lehnt diesen einseitigen Schritt der Veranstalter vehement ab und stellt seine Sicht aus dem Blickwinkel des Vertriebs dar. Alexander Gessl, FTI Österreich, habe vor einigen Wochen zu diesem Thema bei ihm bereits vorgefühlt. Vor ca. drei Wochen habe es ein partnerschaftliches Gespräch mit Martin Fast, Rewe Touristik Austria, gegeben. Überzeugen konnten beiden Veranstalter Max Schlögl jedoch nicht.

„Hier wird mit der Brechstange versucht, das Direktinkasso in einer besonders schwierigen Zeit einzuführen. Als Gruber Reisen werden wir Konsequenzen ziehen, wenn es dazu kommt“, erklärt Schlögl seine Position, die weitgehend auch der der gesamten PRO-Gruppe entspricht.

Mehr Aufwand

Wenn es hart auf hart geht, würde Gruber Reisen Veranstalter präferieren, die am Agenturinkasso festhalten. Das Wort „auslisten“ nimmt Schlögl nicht in den Mund. „Wir stehen Veränderungen nicht ablehnend gegenüber. Aber mit dem Direktinkasso befürchten wir eine enorme Prozess-Erschwernis“, fügt Schlögl hinzu.

Ähnlich wie bei den Airlines, die auf Direktbuchung setzen, würde bei dem Direktinkasso jeder Veranstalter ein eigenes Einzugssystem anwenden. Das würde nicht nur mehr Aufwand in der Buchhaltung bedeuten, sondern zusätzliche Investitionen in die IT erfordern.

Deutsches System

Als weiteren Kritikpunkt nennt Schlögl, dass das Direktinkasso auf den deutschen Markt zugeschnitten sei. Dort hätten Buchungen von Pauschalreisen einen wesentlich höheren Anteil als in Österreich. Bei Gruber Reisen würden sich die Pauschal- und Bausteinpakete in etwa die Waage halten, so Schlögl. Auch die Servicepauschale, die in Österreich anders als in Deutschland weitgehend angewandt wird, sieht Schlögl durch das Direktinkasso in Gefahr.

Andere Möglichkeiten zur Absicherung

Wenn es, wie von den Veranstaltern, die an die Einführung des Direktinkassos denken, tatsächlich „nur“ um die Absicherung gegen Insolvenzen bei Reisebüros gehen würde, gäbe es auch andere, bessere Möglichkeiten, ist Schlögl überzeugt. Eine entsprechende Eigenkapitalquote, eine Bankgarantie oder die Hinterlegung einer bestimmten Summe zur Sicherstellung wären durchaus geeignetere Mittel. Martin Fast, Geschäftsführer Rewe Touristik Austria, habe zwar partnerschaftlich das Gespräch gesucht, die Wünsche des Konzerns seien aber alles andere als partnerschaftlich, kritisiert Schlögl. Daher zieht auch er, wie schon Felix König, Reisewelt, und Walter Krahl, Ruefa Reisen, im Artikel von Freitag, den Schluss, dass es wohl doch vielmehr um die Kundendaten gehe. „Ich sehe keine echten Vorteile in der Einführung des Direktinkasso“, fasst Schlögl zusammen. (red)


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Foto: tip

Autor/in:

Herausgeberin / Chefredakteurin

Elo Resch-Pilcik, Mitgründerin des Profi Reisen Verlags im Jahr 1992, kann sich selbst nach mehr als 30 Jahren Touristik - noch? - nicht auf eine einzelne Lieblingsdestination festlegen.





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