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LH: Jede fünfte Führungskraft wird eingespart

Der Vorstand der Deutschen Lufthansa AG hat in Folge der Corona-Krise ein zweites Paket ihres Restrukturierungsprogramms verabschiedet. Im Paket von Anfang April war unter anderem beschlossen worden, die Flotte um 100 Flugzeuge zu verkleinern und den Flugbetrieb der Germanwings nicht wiederaufzunehmen.

Nach Zustimmung der Lufthansa-Aktionäre zu den Stabilisierungsmaßnahmen der deutschen Bundesregierung sowie den Zusagen der Regierungen in Österreich und der Schweiz, sei die Finanzierung der Gruppe zunächst gesichert. Die vollständige Rückführung der staatlichen Kredite und Einlagen inklusive der Zinszahlungen werde das Unternehmen jedoch in den kommenden Jahren zusätzlich belasten, sodass nachhaltige Kostensenkungen auch aus diesem Grund unausweichlich werden würden, schreibt Lufthansa in einer Pressemeldung zum Vorstandsbeschluss.

Restrukturierung bis Ende 2023

Das umfassende Restrukturierungsprogramm mit dem Titel „ReNew“ sei bis Dezember 2023 angelegt und werde von Dr. Detlef Kayser, Vorstand Airline Resources & Operations Standards, geführt. Es umfasse auch bereits laufende Restrukturierungsprogramme der Airlines und Servicegesellschaften des Konzerns. Diese würden unverändert weitergeführt werden, heißt es weiter. Zudem soll die Kernmarke Lufthansa eine eigenständige Gesellschaft werden. Diese Idee einer Holding-Struktur gibt es schon seit 2019 und soll für mehr Flexibilität der Marken sorgen.

Die Sparmaßnahmen im Wortlaut

  • Nach der Verkleinerung des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG werden die Vorstands- und Geschäftsführungsgremien der Tochterunternehmen im Vergleich zu 2019 verkleinert. Im ersten Schritt wurde die Anzahl der Gremienmitglieder bei Lufthansa Cargo AG, LSG Group und Lufthansa Aviation Training um jeweils eine Position verringert.
  • Im Modul „RePay“ soll die Rückführung der staatlichen Kredite und Einlagen schnellstmöglich erfolgen, um einen weiteren Anstieg der Zinslasten zu vermeiden.
  • Die Anzahl der Führungskräftestellen wird konzernweit um 20% reduziert.
  • Die Administration der Deutschen Lufthansa AG wird um 1.000 Stellen verkleinert.
  • Die Verselbständigung der Lufthansa Airline in eine eigenständige Gesellschaft wird vorangetrieben.
  • Die bereits geplante Reduzierung von Teil-Flotten und die Bündelung von Flugbetrieben wird umgesetzt – inklusive der touristischen Lang- und Kurzstreckenangebote an den Drehkreuzen Frankfurt und München. Allein bei Lufthansa wurden bereits 22 Flugzeuge vorzeitig ausgeflottet, darunter sechs Airbus A380, elf Airbus A320 und fünf Boeing 747-400.
  • Die Finanzplanung bis 2023 sieht die Abnahme von maximal 80 neuen Flugzeugen in die Flotten der Lufthansa Group vor. Damit halbiert sich das Investitionsvolumen in neue Flugzeuge.

22.000 Vollzeit-Arbeitskräfte zu viel

Aufgrund der langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie, die insbesondere im Luftverkehr gravierend seien, bestehe auch in der Zeit nach der Krise ein rechnerischer Personalüberhang von mindestens 22.000 Vollzeitstellen in den Unternehmen der Lufthansa Group. Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern sollen bei Lufthansa weiterhin betriebsbedingte Kündigungen nach Möglichkeit vermieden werden. Dazu seien Vereinbarungen über Krisenpakete mit den Tarif- und Betriebspartnern notwendig. Die Verhandlungen seien bislang nur mit der Kabinengewerkschaft UFO zum Erfolg geführt worden, so die Lufthansa. (red)


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Redakteur / Managing Editor

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