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Aktivisten fordern Einschränkung des Kreuzfahrttourismus

Wenige Tage nach den Protesten im italienischen Venedig und dem Großeinsatz der Kieler-Polizei gegen 46 Aktivisten, regt sich nun auch auf der spanischen Ferieninsel Mallorca Widerstand gegen den Kreuzfahrttourismus

Nach den Protesten in Italien und Deutschland fordern nun auch auf der spanischen Insel Mallorca Aktivisten eine Einschränkung des Kreuzfahrttourismus. Auf der Kampagnen-Website "You Move Europe" appellierten am Dienstag rund 20 Verbände an die Behörden, nur noch ein Kreuzfahrtschiff pro Tag und 4.000 Touristen in der Hauptstadt Palma de Mallorca zuzulassen.

Auswirkungen des Kreuzfahrttourismus

Örtliche Unternehmensverbände kritisierten den Vorstoß und wiesen auf die positiven Auswirkungen des Kreuzfahrttourismus auf die örtliche Wirtschaft hin. Derzeit gingen täglich drei oder vier Schiffe vor Anker und brächten 15.000 Menschen in die Stadt, sagte Jaume Garau, Leiter der Umweltplattform Palma XXI, der Nachrichtenagentur. Wie aus der amtlichen Statistik hervorgeht, ist die Zahl der Kreuzfahrttouristen, die in Palma an Land gehen, zwischen 2009 und 2018 von 545.000 auf 1,19 Mio. gestiegen. Einer Studie der europäischen Organisation Transport & Environment zufolge weist Palma de Mallorca nach Barcelona die höchste durch Kreuzfahrtschiffe verursachte Luftverschmutzung Europas auf.

Proteste gegen Kreuzfahrt-Giganten 

Als Reaktion auf die Kollision der MSC Opera mit einem Ausflugsschiff im italienischen Venedig hatten dort am Samstag tausende Menschen gegen den Kreuzfahrttourismus demonstriert. Mit Schildern und Transparenten forderten sie, die großen Schiffe aus der Lagunenstadt zu verbannen. 

Auch in Kiel ist es bereits zu Protesten gekommen. 46 Klima-Aktivisten näherten sich am Sonntag mit Booten der am Ostseekai festgemachten "Zuiderdam", wie die Polizei mitteilte. Einige der Aktivisten kletterten auf den Bug und die Festmacherleinen des Schiffes. Andere erklommen einen Baustellenkran, der sich auf dem Gelände des Kais befand. Erst um 21:50 Uhr nach knapp sechsstündiger Verspätung konnte das Schiff schließlich ablegen. (APA / red)


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Foto: privat

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Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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