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Reisen übertreffen globales Wirtschaftswachstum

Tourismus bleibt wesentlicher Wachstumstreiber der Weltwirtschaft: Im Jahr 2018 stieg die Anzahl der Auslandsreisen um 5,5%, was insgesamt 1,4 Milliarden Auslandsreisen entspricht.

Diese Erkenntnisse basieren auf den neuesten Ergebnissen des World Travel Monitors® von IPK International, einer jährlichen Studie, die das Auslandsreiseverhalten in mehr als 60 Ländern untersucht und damit über 90 Prozent des weltweiten Reiseaufkommens abdeckt.

Im Vergleich zum Tourismus legte die Weltwirtschaft der Studie zufolge lediglich um 3,7% zu. Das touristische Wachstum stammt aus allen Regionen der Welt, auch aus den traditionell starken Märkten Europa und Nordamerika. Die stärksten Zuwächse erzielten jedoch Asien und Lateinamerika. In Anbetracht einer sich abschwächenden Weltkonjunktur wird für 2019 auch für internationale Reisen eine etwas geringere Wachstumsrate erwartet. Overtourism könnte zu einem weiteren Problem für die Tourismusbranche werden, da immer mehr internationale Reisende von überfüllten Reisezielen betroffen sind.

Asien ist Wachstumstreiber – Türkei erholt sich

Asien war im vergangenen Jahr die stärkste Quellmarktregion mit insgesamt 7% mehr Auslandsreisen. Lateinamerika folgte mit einem Plus von 6%, gleichzeitig verzeichneten Nordamerika und Europa 5% mehr Reisen. Mit Blick auf die Destinationen waren erneut Asien, aber auch Europa mit jeweils 6% mehr Auslandsreisen die Gewinner auf der Weltkarte, wohingegen Nord- und Lateinamerika mit einem Plus von 3% deutlich darunter lag.

Bei den Zielländern zeigte Spanien, nach Jahren des Reisebooms, mit Stagnation im Jahr 2018 eine der größten Veränderungen. Auf der anderen Seite erholten sich Reiseziele, die in der jüngsten Vergangenheit von Touristen gemieden wurden. Allen voran die Türkei, die im Jahr 2018 8,5 Millionen mehr Besucher verbuchen konnte als 2017.

Vergleich zu Geschäftsreisen

Generell entwickelten sich Urlaubsreisen in 2018 besser als Geschäftsreisen. Während für MICE-Reisen weiterhin Zuwächse zu verzeichnen sind, ist die traditionelle Geschäftsreise weiterhin im Abwärtstrend. Weltweit betrachtet stiegen in 2018 sowohl die durchschnittliche Reisedauer als auch die Reiseausgaben mit dem Ergebnis, dass der internationale Tourismus in 2018 ein globales Umsatzwachstum von 8% erzielte.

Overtourism-Problem wächst

Im zweiten Jahr in Folge analysiert IPK International die Wahrnehmung von Overtourism bei internationalen Reisenden. Das Thema betrifft nicht nur die Anwohner in den Regionen, die schon seit Jahren gegen die Touristenströme protestieren, sondern auch zunehmend die Reisenden selbst. Die jüngsten Umfrageergebnisse von IPK zeigen, dass sich mittlerweile mehr als jeder zehnte Reisende weltweit durch Overtourism in seinem Urlaubserlebnis beeinträchtigt fühlt. Dies ist ein Anstieg von 30% in den letzten zwölf Monaten. Peking, Mexiko-Stadt, Venedig und Amsterdam, aber auch Istanbul und Florenz gehören laut Umfrage zu den Städten, die am stärksten vom Overtourismus betroffen sind. Speziell Reisende aus Asien fühlen sich weitaus mehr von Overtourism negativ beeinflusst, als zum Beispiel Europäer. Gemäß der Daten haben zudem junge Reisende ein viel größeres Problem mit überfüllten Orten als Reisende älterer Altersgruppen.

Die Angst vor Terror bleibt bestehen Dass politische Instabilität und Terrorgefahr ihre Reiseplanung für 2019 beeinflussen werden, behaupten derzeit 38% der Auslandsreisenden – das ist ein ähnlicher Wert wie im vergangenen Jahr. Reisende aus Asien fühlen sich von Terrorgefahren viel stärker betroffen als Reisende aus anderen Kontinenten. Auf die Frage, welchen Einfluss Terrorgefahren auf das Reiseverhalten haben werden, gibt die große Mehrheit an, dass sie nur Reiseziele auswählt, die sie als „sicher“ betrachtet.  (red)

 


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Foto: Christiane Reitshammer privat

Autor/in:

Freie Journalistin

Christiane Reitshammer war von 2003 bis 2012 fix im Team als Redakteurin und Chefin vom Dienst. Als freie Journalistin ist sie nicht nur gerne für „tip“ und „reisetipps“ unterwegs, sondern unterstützt auch regelmäßig die Redaktion im Print, online und in den Sozialen Medien.





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