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Morgen Warnstreiks an acht deutschen Flughäfen

Ein ganztägiger Warnstreik an acht deutschen Flughäfen wird morgen (15.1.) die Reisepläne von Zehntausenden Passagieren durchkreuzen. Sowohl am größten deutschen Flughafen Frankfurt/Main als auch an sieben weiteren Airports will das Sicherheitspersonal - jeweils in unterschiedlichen Zeiträumen - die Arbeit niederlegen. 

Ziel der Gewerkschaft ist, mit dem bislang umfassendsten Arbeitskampf in der laufenden Tarifrunde den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Der Flughafenverband ADV warnte, dass dem deutschen Flugnetz drohe, an diesem Tag lahmgelegt zu werden. Nach ADV-Berechnungen werden mindestens 220.000 Passagiere betroffen sein. Allein in Frankfurt haben die Fluggesellschaften nach Angaben des Betreibers Fraport für Dienstag 470 der geplanten 1.200 An- und Abflüge gestrichen.

Streik beginnt um Mitternacht

Beginnen will Verdi den Warnstreiktag um Mitternacht an den Flughäfen Hamburg, Hannover und Bremen. Dort soll das Sicherheitspersonal den ganzen Tag nicht arbeiten. In der Zeit von 2:00 Uhr bis 20:00 Uhr sind am Dienstag dann am Frankfurter Flughafen die etwa 5.000 Mitarbeiter, die dort für die Kontrolle von Passagieren und Fracht zuständig sind, zum Warnstreik aufgerufen. Es folgen die Flughäfen in Dresden (3:00 bis 21:00 Uhr), München (3:30 bis 24:00 Uhr), Leipzig/Halle (4:00 bis 18:00 Uhr) und Erfurt (6:00 bis 22:00 Uhr). In München ist die Passagierkontrolle nicht betroffen, sondern nur die Personal- und Warenkontrolle.

Reisende sollen umplanen

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hatte Fluggäste frühzeitig aufgerufen, möglichst umzuplanen. Bei regulärem Flugbetrieb wären an diesem Dienstag etwa 135 000 Passagiere am größten deutschen Luftverkehrsdrehkreuz erwartet worden. Auch eine besonders frühe Anreise würde nichts bringen: Die Passagierkontrollen in Frankfurt sind in der Regel erst etwa zwei Stunden vor dem um 5:00 Uhr morgens endenden Nachtflugverbot geöffnet. Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes BDA, Steffen Kampeter, kritisierte der "Angriff auf das deutsche Luftfahrt-Drehkreuz Nummer eins und andere Flughäfen" sei kein Warnstreik: Verdi schränke mit voller Absicht die Mobilität Zehntausender nationaler wie internationaler Fluggäste und des Güterverkehrs ein und verursache somit einen massiven Schaden für unsere Volkswirtschaft. Das sei vollkommen unverhältnismäßig, so Kampeter.

Einheitliche Vergütung gefordert

Verdi und die Gewerkschaft DBB, die für Frankfurt ebenfalls zum Warnstreik aufgerufen hat, fordern in der laufenden Tarifrunde eine einheitliche Bezahlung für die Beschäftigten im Bereich der Passagier-, Fracht-, Personal- und Warenkontrolle an den Flughäfen. Verdi verlangt für die Mitarbeiter brutto 20 EUR pro Stunde, der DBB fordert einen Stundenlohn von 19,50 EUR. Bislang sind die Stundenlöhne in der Branche regional sehr unterschiedlich geregelt. Die behördlich geprüften Beschäftigten verdienen nach BDLS-Angaben in einer Spanne von 13,93 (Vorfeldkontrolle und Flugzeugbewachung in Bayern) bis 17,16 EUR (Passagierkontrolleure in Baden-Württemberg). (APA/red)


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