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AUA: Kampfansage der Arbeitnehmer

Bei der AUA droht ein Streik. Die Gewerkschaft vida hat Grünes Licht für „gewerkschaftliche Maßnahmen“ gegeben. 

„Die Maßnahmen reichen von Dienst nach Vorschrift über wiederholte Betriebsversammlungen bis hin zu Arbeitsniederlegung“, heißt es in einer Aussendung von Johannes Schwarcz, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida und Bord-Betriebsratsobmann Rainer Stratberger.

Zunächst soll es Ende Februar oder Anfang März 2018 Betriebsversammlungen geben, um die Mitarbeiter über das Kollektivvertragsangebot der AUA zu informieren, sagte Schwarcz auf Nachfrage der APA. Natürlich werde es dabei zu Ausfällen kommen. Aber man wolle zunächst die Mitarbeiter informieren und ihre Zufriedenheit mit den Vorschlägen abklären. „Vielleicht sind die Mitarbeiter ja zufrieden – was ich mir aber nicht vorstellen kann“, so Schwarcz. Erst danach werde in der Gewerkschaft beraten, ob und allenfalls wann es zum Streik kommen könne. Das könnte „Mitte/Ende März 2018 sein“, so Schwarcz.

Arbeitgeber-Angebot „untragbar"

Das Angebot der AUA in den aktuell laufenden Kollektivvertragsverhandlungen sei „untragbar“, wird Stratberger in der Aussendung zitiert. Die AUA biete nur eine Inflationsabgeltung von 2,1% und eine Einmalzahlung von 1,4%.

„Angesichts dessen, dass es seit 2012 so gut wie keine Erhöhungen gegeben hat, kann das nur ein Witz sein, über den niemand lachen kann“, schreibt Kapitän Stratberger und weiter: "Man braucht kein Rechengenie sein, um sofort zu sehen, dass dieses Angebot letztklassig und eine Verhöhnung der Mitarbeiter ist. Viele veridienen derzeit real so viel wie 2010."

Stratberger und Schwarcz meinen, dass sich die Menschen diese Dumpinglöhne nicht mehr bieten lassen werden. Junge Flugbegleiter würden kaum mehr als die als Mindestlohn angepeilten 1.500 EUR verdienen und dabei für Sonn- und Feiertagsdienste keine Zuschläge erhalten. Die AUA habe in der Lufthansa-Gruppe den niedrigsten KV, dieser müsse „deutlich angehoben“ werden. Sollte die AUA „mit einem vernünftigen Angebot an uns herantreten“, dann könne man den Streikbeschluss wieder „auf Eis legen“, sagte Schwarcz zur APA.

AUA-Führung verstehe Abbruch nicht

Die Airline-Führung könne unterdessen den Abbruch der Verhandlungen nicht verstehen. Bis vergangenen Donnerstag habe es konstruktive Gespräche mit Gewerkschaft und Betriebsrat gegeben, sagte Unternehmenssprecher Peter Thier gegenüber der APA.

„Wir sind von der Unterbrechung der Gespräche überrascht und können sie in keinster Weise nachvollziehen“, so Thier. „Wir fordern sie auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.“

Der Sprecher verwies darauf, dass in einigen Punkten bereits eine Einigung erfolgt sei. Laut Thier habe die Airline bei der Anhebung der Gehälter bereits nachgebessert, nun sollen nicht die Gehaltstabellen sondern die Ist-Gehälter um die Inflation von 2,1% erhöht werden. Bei den Einstiegsgehältern der Flugbegleiter soll es eine „deutliche Anhebung“ geben, das habe die AUA bereit zugesagt. Auch wenn die 1.533 EUR brutto im Monat „über dem Markt“ liegen, wie Thier sagte, „ist uns klar geworden, dass die Einstiegsgehälter in der Kabine überproportional angehoben gehören“. Die Einmalzahlung in der Höhe von 1,4% gehe mit einer Arbeitszeitflexibilisierung einher, sagte Thier. (APA/red)


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Redakteur / Managing Editor

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