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Air Berlin: Alle wollen ein Stück vom Kuchen

Im Bieterverfahren von Air Berlin sind einige Interessenten im Rennen. Die Intro GmbH des Nürnberger Unternehmers Hans Rudolf Wöhrl wurde nun doch zum Sondierungsgespräch geladen. Währenddessen sucht Eurowings bereits nach neuen Crews.

Wöhrl sprach in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung von einer „Trendwende". Die Intro GmbH werde jetzt für die Fluggesellschaft „eine Fortführungsprognose erstellen, um auf dieser Basis ein qualifiziertes Angebot unterbreiten zu können“. Auch Ryanair will für die gesamte Airline bieten.

Deutsche Bundesregierung präferiert Lufthansa

Vertreter der Bundesregierung hatten sich wiederholt dafür ausgesprochen, bei der Aufteilung von Air Berlin vor allem den nationalen Marktführer Lufthansa zu stärken. Dagegen gibt es allerdings kartellrechtliche Bedenken. Lufthansa sei ein „verlässlicher Partner“, gerade auch am Luftverkehrsstandort Berlin, heißt es etwa seitens Berlins Bürgermeister.

Die Lufthansa-Tochter Eurowings sucht bereits intensiv nach Crews für zusätzliche Flugzeuge. Auf der Internet-Präsenz werden zunächst 200 Piloten und Co-Piloten sowie 400 Flugbegleiter gesucht. Zuvor hatte die „Rheinische Post" über die Stellenanzeigen berichtet. Die gesuchte Personalstärke reicht für etwa 20 zusätzliche Flugzeuge, über deren Herkunft Eurowings aber keine Auskunft gibt. Insidern zufolge dürfte es sich um die 33 angemieteten Air-Berlin-Jets handeln, die bereits seit diesem Jahr für Eurowings unterwegs sind. Sie werden bisher noch von Air-Berlin-Crews geflogen, die sich im Fall einer Übertragung auf neue Stellen bewerben müssten.

Der Generalbevollmächtigte in dem Insolvenzverfahren, Frank Kebekus, sagte der „Wirtschaftswoche": „Vor September wird es höchstwahrscheinlich keine großen Deals geben." Zuvor hatte der Gläubigerausschuss eine rasche Aufteilung von Air Berlin abgelehnt, an der vor allem die Lufthansa interessiert war.

vida warnt vor interner Konkurrenz

Der deutsche Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig hat Gespräche zwischen Lufthansa und NIKI bestätigt. Die Gewerkschaft vida warnt davor, dass NIKI „als Spielball oder Druckmittel“ verwendet werden könnte. Bei einem Verkauf an den Lufthansa-Konzern dürften die Beschäftigten nicht unter Druck gesetzt werden.

„Was nicht sein kann, ist, dass die Eingliederung der billigeren Niki-Arbeitskräfte Lohndumping auslöst. Die Beschäftigten der Lufthansa-Töchter dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Sprich: Wer nicht spurt und höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen verlangt, dem wird im schlimmsten Fall mit Arbeitsplatzverlust gedroht", so Johannnes Schwarcz, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida.

Im Gegensatz zu Air Berlin zahlt NIKI weiterhin Entschädigungen bei Flugverspätungen und Ausfällen. (apa/red)


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Foto: Michaela Trpin

Autor/in:

Redakteurin / Senior Editor

Michaela Trpin hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie Crossmediale Marketingkommunikation studiert und versteht es, ihre im Bachelor- und Masterstudium erlernten Kenntnisse mit der Praxis zu verknüpfen. Ihre Leidenschaft fürs Schreiben und Reisen hat sie, als Teil der Redaktion, zum Beruf gemacht. Im Verlag betreut sie die Themen Karibik, Lateinamerika und Luxusreisen.





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