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Keine Einigung – Streik der LH-Piloten geht weiter

Der Tarifkonflikt bei der Lufthansa verschärft sich zunehmend. Die Pilotengewerkschaft Cockpit kündigte an, auch am Freitag zu streiken. Am dann dritten Streiktag sollen jedoch nur Kurzstreckenflüge betroffen sein. 

Am Mittwoch waren rund 100.000 Passagiere betroffen, für Donnerstag wurden 912 Flüge gestrichen, darunter 82 Langstreckenverbindungen.

In dem Konflikt geht es um die Vergütung der Piloten - die Vorstellungen beider Seiten liegen weit auseinander. Die Lufthansa forderte die Piloten zu einer Schlichtung auf. Doch die Vereinigung Cockpit (VC) ging mit ihrer Streikankündigung für Freitag weiter auf Konfrontationskurs - und machte zugleich die Unternehmensführung für die Verschärfung des Konflikts verantwortlich.

„Das Lufthansa Management zeigt weiterhin keinerlei Bewegung und hat kein verhandlungsfähiges Angebot übermittelt", erklärte VC-Vorstandsmitglied Jörg Handwerg.

Der Lufthansa-Vorstand lasse nicht nur die eigenen Mitarbeiter, sondern auch die Kunden zunehmend unter dieser kompromisslosen Unternehmenspolitik leiden. Anders als am Mittwoch und Donnerstag sollen am Freitag aber nur Piloten der Kurzstreckenflüge ihre Arbeit niederlegen.

Forderungen und Angebot weit auseinander

Hintergrund des Ausstands sind gescheiterte Tarifverhandlungen über die Vergütung der Piloten der Lufthansa, der Frachttochter Lufthansa Cargo und der Billigtochter Germanwings. Von den aktuellen Streiks ist allerdings nur das Lufthansa-Passagiergeschäft betroffen; andere Konzern-Airlines wie Germanwings, Swiss und Austrian Airlines fliegen wie gewohnt.

Lufthansa-Personalvorstand Bettina Volkens forderte die Vereinigung Cockpit am Mittwoch erneut auf, ein Schlichtungsverfahren zu beginnen. Dies hatte die Gewerkschaft vergangene Woche zurückgewiesen mit dem Argument, der bisherige Tarifvorschlag des Konzerns sei nicht „nicht schlichtungsfähig". Die Lufthansa bot zuletzt 2,5% mehr Lohn. Die Gewerkschaft will für die Piloten rückwirkend ab 2012 jährlich 3,66% mehr Geld.

Schaden für die Branche

Kritik an den Streiks kam vom Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW). „Jeder Streiktag kostet unsere Branche viel Geld, Kunden und Vertrauen", kritisierte BTW-Generalsekretär Michael Rabe. Zudem werde gerade für europäische Traditionsairlines die Lage immer schwieriger - dies würden die Piloten noch durch ihre ständigen Streiks verschärfen. Lufthansa-Kunden halten sich nach Aussagen eines Vorstands wegen des Pilotenstreiks mit Buchungen zurück.

„Wir haben nicht nur einen akuten Schaden, sondern merken in den mittelfristigen Buchungszahlen, dass sich das Buchungsverhalten ändert", sagte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister.

Der direkte Schaden aus den ersten beiden Streiktagen belaufe sich für die deutsche Airline auf etwa 20 Mio. EUR. (APA/red)


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