1. Sep. 2009, 12:06 | news | flug

Dreamliner verzögert - Manager geht

Nach den Verzögerungen bei des Boeings 787 "Dreamliner" tritt der zuständige Chef der Verkehrsflugzeug-Sparte zurück

Nun soll der bisherige Leiter des Militär-Geschäfts, Jim Albaugh, das Prestige-Projekt aus der Krise führen. Als erstes muss Albaugh dafür sorgen, dass der "Dreamliner" wie versprochen bis Ende des Jahres seinen ersten Testflug absolvieren kann. Boeing hatte erst vergangene Woche die Auslieferung der 787 erneut um fast ein Jahr auf Ende 2010 verschoben.

Das Projekt liegt vor allem wegen Problemen mit Zulieferern inzwischen fast drei Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurück. Boeing hatte für die einst umjubelte Maschine rund 850 Bestellungen gewonnen - wegen der Verzögerungen drohen nun Milliarden-Belastungen.

An der Spitze der Verkehrsflugzeug-Sparte werde der bisherige Chef Scott Carson bereits heute, Dienstag, von Albaugh ersetzt, teilte Boeing gestern, Montag, mit. Konzernchef Jim McNerney betonte, dass der 63-jährige Carson von sich aus zurücktrete. Er hatte die Führung des Bereichs im Jahr 2006 übernommen. Zuvor war Carson Chefverkäufer der Sparte - und holte in dieser Position viele "Dreamliner"-Aufträge ein. Der 59-jährige Albaugh führte seit 2002 die Militär- und Raumfahrt-Sparte, die etwa die Hälfte des Boeing-Geschäfts ausmacht. Sein Nachfolger ist Dennis Muilenburg, der bisher in dem Bereich die Dienstleistungen verantwortete.

Boeing bringt mit der 787 ein neuartiges Flugzeug auf den Markt, das fast vollständig aus Kohlefaser-Verbundstoffen besteht statt der herkömmlichen Aluminium-Bauteile. Dadurch werden Gewicht und Kerosinverbrauch gesenkt. Allerdings häufen sich Probleme mit dem neuen Werkstoff und der Koordination der Zulieferer, auf die sich Boeing bei dem "Dreamliner" noch mehr als bisher verließ. Zuletzt musste der Konzern Mitte August wegen neuer Fehler die Produktion von Rumpfteilen in einem Werk des italienischen Partners Alenia stoppen. Die Probleme sind teuer: Im dritten Quartal erwartet Boeing eine Vorsteuerbelastung von 2,5 Mrd. USD. (red/ag)

boeing

Der Artikel hat Ihnen gefallen? Wir freuen uns, wenn sie diesen teilen!

Autor/in:

Dieter Putz
Redakteur / Managing Editor

Dieter ist seit 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.