| news | reisebüro
AUA-Übernahme: Von "Meilenstein" bis "Debakel"
Nach dem Grünen Licht aus Brüssel für die Übernahme der AUA durch die Lufthansa hat sich am Wochenende eine kontroverse Debatte um die Bewertung dieser Lösung entsponnen.
Während Vizekanzler Finanzminister Josef Pröll (V) die bedingte Freigabe des Verkaufs der Austrian Airlines (AUA) an die Deutsche Lufthansa durch EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes als "wirtschaftspolitischen Meilenstein" bezeichnete, sprach Bundeskanzler Werner Faymann (S) von einer "Notlösung", jedoch keinem "großen Sieg". "Wenn der Steuerzahler 500 Mio. zahlt, dann kann es keine Erfolgsgeschichte sein", sagte Faymann nach Bekanntwerden der EU-Entscheidung. Der Kanzler zeigte sich allerdings "erleichtert", dass die Kommission dem Plan zugestimmt hat. Von Finanzminister Pröll kam eine durchwegs positive Einschätzung: "Ich bin sehr froh, dass diese klaren Zukunftssignale gegeben wurden", sagte Pröll. Die Entscheidung für die Zukunft der AUA sei eine Kernfrage für den Wirtschaftsstandort. Er sei sehr froh, dass es weitergehe. Scharfe Kritik äußerte Niki Lauda: "Ich bin erstaunt darüber, wie der Herr Pröll das Ganze jetzt als großen Erfolg verkauft", kritisiert er im Interview mit "Österreich" (Sonntagsausgabe) und spricht vom "größten Drama seit dem Zweiten Weltkrieg": "Es ist ja schließlich keine Kunst, eine Airline zu verschenken und dann noch 500 Mio. EUR dazuzugeben". Persönlich sei er allerdings "sehr zufrieden", der Kompromiss ermögliche den freien Wettbewerb. "Ich bekomme ab nächstem Jahr fünf Slots in Frankfurt und zwei Slots in München. Ich kann jetzt expandieren und fliege nächstes Jahr mit 15 Flugzeugen". Er sei immer dafür gewesen, dass die AUA zur Lufthansa komme. "Aber es muss allen klar sein, dass NIKI jetzt die einzige große österreichische Airline ist. Die AUA ist nach Deutschland verkauft worden." Durchwegs zuversichtlich äußert sich AUA-Vorstand Peter Malanik zum Deal. Im Gespräch mit der "Presse" (Samstagsausgabe) meint er, die AUA werde im Lufthansa-Konzern "nicht viel anders" aussehen. Die Marken Austrian und Lauda Air würden bleiben, Leistungen wie Treibstoff-Hedging würden zugekauft, was Kostenvorteile bringe. "Die Lufthansa führt ihre Töchter an der langen Leine. Das wird man auch mit uns machen, solange wir Erfolg haben". (APA/red)
Autor/in:
Dieter Putz
Redakteur / Managing Editor
Dieter ist seit 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.
Touristiknews des Tages
30 Juni 2025
Lesen Sie weitere
Artikel aus dieser Rubrik
Exklusive Angebote. Mehr Einnahmen. Nur bei Expedia TAAP.
Die Sommer-Aktion von Expedia TAAP...ÖRV: Letzte Vorstandssitzung mit Walter Säckl
Mit der gestrigen Vorstandssitzung verabschiedet...Restplatzbörse: Last Minute-Angebote für den Sommer
Kurzentschlossene können sich freuen: Last...Dertour Austria Campus Live in Sri Lanka
Mitte Mai erkundete eine Gruppe...Reminder: ÖVT-Herbsttagung am Yangtse
Die traditionelle – in diesem...