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ÖRV: Stärkung der Retailer durch Nullrabatt
Mit 102 Teilnehmern konnte der ÖRV beim diesjährigen Frühjahrskongress in Linz einen Rekordbesuch verzeichnen. Als eine der Kernaufgaben für das laufende Jahr hat sich der ÖRV - wie berichtet - den Nullrabatt vorgenommen - mit deutlichem Erfolg. Leitthema der Veranstaltung am 27./28. April war "www.dasreisebüro.at".
Multi-Chanel und Internet waren die Schwerpunkte der diesjährigen Frühjahrstagung des ÖRV im Lentos Kunstmuseum. Vortragende aus Deutschland, der Schweiz und Österreich präsentierten ihre Erfahrungen sowie Chancen und Risken für online tätige Reisebüros. Fazit: Ein guter Auftritt - und nur ein solcher ist Erfolg bringend, kostet enorm viel und ist für KMUs nur schwer finanzierbar. Details zur "RoPo" (reasearch online, purchase offline) Studie aus dem Herbst 2008 zeigten, dass in Deutschland mehr als 25% aller Reisenden dieser Gruppe zu zurechnen sind. RoPo-Bucher bringen zudem dem Reisebüro die werthaltigsten Buchungen. Da diese Kundengruppe bereits gut informiert an den Counter kommt, ergibt sich daraus für den stationären Vertrieb eine enorme Anforderung an die Fachkompetenz.
Mit einer gezielten Kampagne zur Einführung des Nullrabatts, die Ende 2008 lanciert wurde, will der ÖRV nun den stationären Vertrieb dazu motivieren, dem Rabattunwesen im eigenen Interesse den Rücken zu kehren. Um die wirtschaftliche Situation der Reisebüros zu verbessern, sei es unerlässlich, weiter an der Ertrags- und Gebührenschraube zu drehen, hält Gunther Hölbl, Leiter des Touristikausschusses, fest. Wohl nicht zuletzt auch durch die aktuelle Krise motiviert, scheint ein Großteil der Büros auf den Zug aufzuspringen. "Nach nur drei Monaten machen 80% oder mehr der Büros mit. Das ist ein wesentlicher Schritt zur Gesundung der Retailbranche", zeigt sich ÖRV-Präsident Norbert Draskovits mit dem ersten Erfolg sehr zufrieden. Im Zweifelsfall sei es besser, einen rabattgierigen Kunden ziehen zu lassen, so Draskovits weiter. Und Hölbl assistiert: "Nullrabatt funktioniert. Der Wettbewerb muss über die Dienstleistung laufen. Über den Rabatt hat er keine Zukunft." Insgesamt würden die Kunden durchaus Verständnis zeigen, dass bei den geringen Margen in der Touristik eben keine Nachlässe drinnen wären, so die ÖRV-Touristiker einstimmig. "Jetzt gibt es klare Spielregeln und die haben den Counter-Mitarbeitern das Leben erleichtert", fasst Hölbl zusammen. (red) Lesen Sie mehr zum ÖRV-Kongress in tip 855!
Autor/in:
Dieter Putz
Redakteur / Managing Editor
Dieter ist seit 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.
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