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Rewe Austria Touristik & Dertour Austria: Wohin geht die Reise?

Die Reisebranche wurde von der COVID-Krise hart getroffen und wird sich nachhaltig verändern. Das sieht auch Geschäftsführer der Rewe Austria Touristik & Dertour Austria Martin Fast so. Doch: Wohin geht die Reise? 

Der Lockdown, die unterschiedlichen Reiseregelungen, dazu noch die persönliche Unsicherheit im Umgang mit der Pandemie und vielleicht auch finanzielle Hürden - viele Faktoren hemmten im heurigen Jahr das Reiseaufkommen - nicht nur der ÖsterreicherInnen. Wie aktuelle Umfragen und Studien zeigen, wäre die Reiselust zwar großteils vorhanden, die Rahmenbedingungen wirken allerdings oft als Bremse.

„Die Buchungszahlen für die Sommerurlaube zogen zwar nach Ende des Lockdowns im Mai an, blieben aber doch hinter den Erwartungen zurück“, erklärt Martin Fast, Geschäftsführer der REWE Austria Touristik GmbH und DERTOUR Austria GmbH. „Für die Wintersaison ist eine Prognose noch schwierig, die Zahlen sollten aber deutlich besser als im Vorjahr ausfallen. Was die Fernreisen betrifft, bin ich für einige wichtige Destinationen wie die Dominikanische Republik oder die Malediven sehr optimistisch. Im Kommen sind auch Dubai und Thailand, letzteres wenn die Reiserestriktionen dort fallen.“

Für das Jahr 2022 rechnet der Reise-Profi mit einer weiteren Entspannung. Gefragt seien nach wie vor Griechenland, Österreich, Kroatien und Spanien und die Seychellen sowie Mexiko als Ferndestinationen. „Auch Richtung USA gibt es erste Öffnungsschritte, das ist ein wichtiger Markt für uns und wird sich in den Buchungen spürbar niederschlagen.“

Österreich-Reisen im Kommen

Österreich bietet vielfältige Urlaubsmöglichkeiten und – wie Mitte September offiziell angekündigt - die Aussicht auf eine COVID-sichere Wintersaison. „Im Sommer haben wir bereits verstärkte Buchungen von Inlandsreisen bemerkt, das wird sich fortsetzen. In Salzburg und Oberösterreich waren zum Beispiel die Regionen Zell am See, Kaprun, Hallstatt und der Hausruck sehr beliebt, außerdem Kulturevents wie das Leharfestival Bad Ischl, das Musikfestival Steyr und die Jedermann-Aufführung auf der Festung Hohensalzburg. Im Westen waren die Bodensee Radrundfahrt und Wanderurlaube im Zillertal, dem Pitztal oder den Kitzbüheler Alpen begehrt. In den südlichen Regionen waren Urlaube an den schönen Kärntner Seen, aber auch beispielsweise das Wandern in der Dachsteinregion und die Thermen im Salzkammergut die Renner.“
Traditionell gut gebuchte Winter-Specials werden heuer wieder die Trips zu Adventmärkten und Martinigansl-Fahrten per Schiff oder Bus sein, aber auch die historische Salonwaggon-Fahrt ins Salzkammergut. Klare Regeln und gute Sicherheitskonzepte werden auch die klassische Ski-Saison wiederaufleben lassen, auch wenn mit gewissen Einschränkungen zu rechnen ist.

Diesen Optimismus machen nicht zuletzt der starke Rückhalt durch die Einbindung in den großen Rewe Konzern, aber auch die Möglichkeit der Servicierung von Reisebüros durch österreichische KollegInnen – Vorteile, die auch am Markt spürbar sind.

„Wir waren in den letzten eineinhalb Jahren sehr gefordert, unsere Mitarbeiter:innen und Partner:innen in den Reisebüros haben unter widrigen Umständen Großartiges geleistet. Mit besonders vorteilhaften Stornobedingungen und großer Flexibilität sind wir unseren Kund:innen so weit wie möglich entgegengekommen. Wir zählen darauf, dass sich dieser Vertrauensaufbau auch in den nächsten Jahren auszahlen wird“, gibt sich der REWE Touristik-Chef optimistisch.
Rahmenbedingungen müssen passen

Reiseveranstalter sind von den vielfältigen COVID-Restriktionen besonders betroffen, um das Geschäft aufrechtzuerhalten und auch Arbeitsplätze zu sichern, müssen die Rahmenbedingungen passen. Dazu Fast: „Durch die stark eingeschränkten Reisemöglichkeiten mussten wir seit Beginn der Pandemie enorme Umsatzeinbrüche hinnehmen. Dass wir dies finanziell schultern konnten, war auch der Inanspruchnahme der Kurzarbeit in den Phasen 1-4 geschuldet.
In der nunmehrigen Phase 5 hat man uns nicht mehr als besonders betroffene Branche berücksichtigt, weil der Antrag an eine Umsatzsteuervoranmeldung geknüpft wurde, die Vermittlung von grenzüberschreitenden Personenbeförderungen im Flugverkehr oder mit Schiffen aber steuerfrei ist. Diese Auslandsreisen machen den Großteil unserer Umsätze aus. Wir hoffen, dass das Arbeitsministerium im Sinne der Arbeitsplatzerhaltung hier eine Neu-Bewertung der Kriterien vornimmt.“

Nachhaltig verändern – im doppelten Wortsinn

Die Reisebranche wurde von der COVID-Krise hart getroffen, sie wird sich nachhaltig verändern, das sieht auch Martin Fast so. Die Vereinten Nationen haben nicht zuletzt deswegen den heutigen „Welttourismustag“ unter das Motto „integratives Wachstum“ gestellt. „Wir müssen und wollen diese Krise auch als Chance begreifen“, so Fast, „denn der Tourismus ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, der aber auch Schattenseiten hat. Vieles hat sich verändert, die Digitalisierung etwa hat auch in unsere Branche eine ganz andere Dynamik gebracht. Dazu kommen Themen wie Umweltschutz und sozial verantwortliches Handeln, die uns fordern, aber auch die Gelegenheit für ein nachhaltiges Wachstum bieten können.

Der Wunsch zu reisen und zu entdecken ist ein menschliches Urbedürfnis, hat aber auch noch andere Komponenten: jene von der Sorge um unsere Zukunft am Planeten Erde, sowie dem Bewusstsein für soziale und kulturelle Werte.

„Wir suchen nach Möglichkeiten, diesem veränderten Bewusstsein Rechnung zu tragen und haben dabei das Ohr ganz nahe am Markt und unseren Kund:innen. Die nächsten Jahre werden entscheidend für die Zukunft des Reisens und wir werden mit REWE Austria Touristik und DERTOUR Austria ein starker Player am Markt sein.“ (red)


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Foto: privat

Autor/in:

Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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