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DRV-Studie: Erfolgreich durch Eigenveranstaltungen

Am Rande des DRV-Kongresses, der gerade in Berlin stattfindet, wurden die Auswertungen des DRV-Reisebarometers 2015 veröffentlicht. Diese zeigt, dass der Anteil des Verkaufs von Touristikprodukten am gesamten Umsatz eines Reisebüros hat im Vergleich von 2014 auf 2015 zugenommen, während der Umsatzanteil des Fluggeschäftes abgenommen hat. 

Dies gilt übergreifend für den größten Teil der Büros – einzig bei Büros mit zehn bis 20 Vollbeschäftigten ist der Anteil des Flugumsatzes von 2014 auf 2015 leicht gestiegen.

Zwei positive Entwicklungstrends des Jahres 2015 sind: Im Durchschnitt konnte in allen Größenklassen – unabhängig von der Anzahl der Vollbeschäftigten – ein Gewinn erzielt werden. Bei den am Betriebsvergleich teilnehmenden Agenturen sind die Gesamterlöse im Jahresvergleich nur bei den Kleinbetrieben mit weniger als zwei Beschäftigen zurückgegangen.

Je kleiner, desto mehr Touristik

Wird die Entwicklung der einzelnen Sparten – also Produkte und Dienstleistungen, die ein Reisebüro anbietet – anhand der Betriebsgrößen analysiert, so wird deutlich, dass bei Betrieben mit weniger als fünf Vollbeschäftigten der Bereich der Touristik die mit Abstand wichtigste Quelle der erwirtschafteten Erlöse ist. Deutlich mehr als 70% entfällt auf die Touristiksparte und damit den Verkauf von Veranstalterreisen. Das Flugsegment trägt meist weniger als 10% zu den Erlösen bei. Gleiches gilt für sonstige Erlöse (zum Beispiel Serviceentgelte, Managementfees, Reiseversicherungen oder Mietwagen). 

Mit zunehmender Betriebsgröße nehmen insbesondere die Touristikanteile an den Erlösen ab (auf Werte zwischen rund 66% bei fünf bis zehn Beschäftigten und 34% bei 20 und mehr Beschäftigten). Demgegenüber sind deutliche Zunahmen beim Erlösanteil des Flugsegments (auf Werte zwischen rund 17% bei fünf bis zehn Beschäftigten und 33% bei mehr als 20 Beschäftigten), der Eigenveranstaltungen und sonstiger Erlöse zu erkennen.

Eigenveranstaltungen bringen höchste Rendite

Zugleich zeigen die betriebswirtschaftlichen Kennziffern, dass die Spartenrendite bei Eigenveranstaltungen bei Büros mit mehr als zehn Beschäftigten höher ausfällt als bei kleineren Büros. Im Gegensatz zu anderen Umsatzbereichen wie den Sparten Touristik, Flug oder erdgebundene Beförderung (Bahnen und Busse) erzielten Reisebüros 2015 durch Eigenveranstaltungen – abhängig von der Anzahl der Vollbeschäftigten –zwischen rund 19% (weniger als zwei Vollbeschäftigte) und fast 29% (mehr als 20 Vollbeschäftigte) Rendite. Bei anderen Umsatzbereichen liegen die Spartenrenditen in einer Bandbreite zwischen gut 5 bis knapp 14%. Fazit: Eigenveranstaltungen – also das Geschäft mit selbstorganisierten Reisen – entwickeln sich zu Erfolgsfaktoren nicht nur für größere Reisebüros. Ein Blick auf die Kostenstrukturen zeigt relativ geringe Schwankungen bei den Personalaufwendungen, die anderen Kostenarten sinken allerdings tendenziell mit zunehmender Betriebsgröße. Dies gilt insbesondere für die Raumkosten - von knapp 14% bei Kleinstbetrieben bis unter 8% bei Großbetrieben.

Hintergrund der Studie

Das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr (dwif) hat zusammen mit dem DRV als Zuwendungsgeber die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Kennziffern von Reisebüros ermittelt und im DRV-Reisebürobarometer dokumentiert.

„Reisebüros brauchen verlässliche Daten, um ihr Unternehmen erfolgreich zu führen. Betriebswirtschaftliche Kennziffern sind die Basis jedes Unternehmens. Sie ermöglichen es, die eigene Entwicklung zu analysieren, einzuordnen und gegebenenfalls neu zu justieren“, unterstreicht der Vorsitzende des DRV-Ausschusses Betriebswirtschaft Bernd Zillich die Bedeutung des DRV-Reisebürobarometers für den Reisevertrieb.

Der Ausschuss hat jetzt die Ergebnisse des Reisebürobarometers für die Jahre 2014 und 2015 veröffentlicht. In das DRV-Reisebürobarometer fließen betriebswirtschaftliche Daten von mehr als 1.200 Reisebüros in Deutschland ein. Die Datenhäuser ACCON-RVS, DER, taa, ZIEL und TUI liefern die benötigten Daten.  (red)


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Autor/in:

Redakteur / Managing Editor

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