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Die Tourismusindustrie in Zahlen

In einer groß angelegten Studie befragten der Fachverband der Reisebüros und der ÖRV heimische Reisebüros zu der Geschäftsentwicklung 2011 und über die Erwartungen für 2012. Über 300 Reisebüros haben die Fragebögen vollständig ausgefüllt, und so ein repräsentatives Ergebnis geliefert.

Ende 2011 gab es in Österreich 2.618 Reisebüro-Betriebsstätten, davon verfügten 2.137 über eine unbeschränkte Reisebüroberechtigung, ca. 690 Reisebüros sind in das Veranstalterverzeichnis beim Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit eingetragen. Gemessen an der Bevölkerungszahl hat Österreich eine hohe Reisebürodichte, statistisch gesehen versorgt ein Reisebüro rund 3.200 Einwohner. Die Reisebürobranche ist durch sehr viele Kleinunternehmen geprägt, es dominieren die Betriebe mit bis zu neun Beschäftigten. Auf diese Kleinbetriebe entfallen zwar 80% aller Reisebüros, sie teilen sich aber nur knapp ein Sechstel der Umsatzerlöse der Branche. Den Großteil des Umsatzvolumens der Branche lukrieren die rund 30 Unternehmen mit 50 und mehr Beschäftigten. 80% des gesamten Reisemarkts in Österreich entfallen auf nur 4 große Veranstalter. Die Konzentration in der Branche (Vertrieb und Veranstalter) ist in Österreich sehr ausgeprägt.

Wachsen und mit Service punkten

Allen Krisen zum Trotz ist die heimische Tourismusbranche nach wie vor eine Wachstumsbranche. Knapp die Hälfte der Reisebüros konnte Steigerungen bei der Anzahl der Reisenden erreichen, nur rund 22% der Betriebe musste Einbußen hinnehmen. Auffällig in der Studie ist, dass Individualreisen bei den teilnehmenden Reisebüros, im Jahr 2011 eklatant zunahmen. Mehr als 2/3 verzeichneten hier in diese Sparte Zuwächse, Rückgänge hatten lediglich drei Prozent der Büros hinzunehmen. Die Studie kommt auch zu dem Ergebnis, dass die Nachfrage nach Pauschalreisen, All-Inclusive Urlauben und Rundreisen relativ konstant geblieben ist. Rund 50 % der Befragten gaben an, dass die Nachfrage in diesen Bereichen gleichbleibend war. Weiterhin sehr stark ist der Kreuzfahrten-Markt. Auch das Costa-Unglück kann den Boom in diesem Sektor nicht aufhalten. Auch für 2012 ist die Stimmung positiv: Die Hälfte der Reisebüros erwartet sich in den nächsten 12 Monaten keine merklichen Veränderungen bei der Anzahl der Reisenden. Immerhin31 % der Reisebüros erwarten sich Steigerungen. Die größten Chancen für die Zukunft erwarten sich die Reisebüros durch das Anbieten von Individualreisen und Gruppenreisen. Hier sind besonders Nischenprodukte und die Spezialisierung auf bestimmte Reisen gefordert. Auch die Qualität und das Preis/Leistungs-Verhältnis der Reisen spielen eine große Rolle. Die Reisebüros können besonders mit individueller Beratung, Betreuung und Service punkten.

Die Destinationen im Check

Hohe Rückgänge mussten 2011 die Nordafrikanischen Destinationen Tunesien, Marokko und Ägypten hinnehmen. Hier zeigt sich, dass der sogenannte „Arabische Frühling“ dem Tourismus geschadet hat. Auch in Griechenland gibt es massive Rückgänge. Profitiert von dieser Entwicklung haben vor allem die europäischen Mittelmeerländer Italien, Kroatien, Spanien sowie die Türkei. Diese gehören auch zu den Top Reisedestinationen. Die Top Reisedestinationen bei den Fernreisen sind mit großem Vorsprung Thailand gefolgt von USA und der Karibik. 2012 sollen, aus Sicht der Reisebüros, die Destinationen Kroatien, Türkei, Italien und Nordeuropa weitere Steigerungen erwartet können. Für Tunesien, Marokko werden weitere Rückgänge prognostiziert. Bei Ägypten geht man von einer Erholung aus. Bei Griechenland zeigen sich die Betriebe skeptisch, hier werden weitere Rückgänge erwartet. (red)


  örv


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Redakteur / Managing Editor

Dieter ist seit fast 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.





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