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ANA: Primär Passagiere

Die Airline konzentriert ihr Kerngeschäft künftig auf den internationalen Passagiertransport.

Mit einer strategischen Neuausrichtung geht die japanische ANA in das nächste Geschäftsjahr, das am 1. April beginnt. Wichtigster Punkt der neuen Ausrichtung ist eine weitere Stärkung des internationalen Passagiergeschäfts. Der Bereich wird zum Kerngeschäft der ANA, die bislang die drei Sparten nationaler Passagierverkehr, internationaler Passagierverkehr und Frachttransport als gleichberechtigte Geschäftsfelder betrachtet hatte. Dies teilte das Unternehmen vergangene Woche in Tokio bei der Vorlage des Strategieplans für das Geschäftsjahr 2010/11 mit.

Als eine der ersten neuen internationalen Strecken wird zum 1. Juli eine neue tägliche Direktverbindung zwischen München und Tokio eingeführt. Darüber hinaus will die Fluggesellschaft ihre Kostenstrukturen und ihre Marketingaktivitäten neu fassen, um für sich rasch ändernde Marktsituationen besser gewappnet zu sein.

Bereits im gerade zu Ende gehenden Geschäftsjahr 2009/10 hatte das Unternehmen durch Ergebnisverbesserung und Umsatzsteigerung ein Verbesserungspotenzial von 100 Mrd. Yen (umgerechnet etwa 811 Mio. EUR) realisiert. Damit kann ANA im kommenden Geschäftsjahr Optionen nutzen, die in der Erweiterung der Kapazitäten der beiden Tokioter Flughäfen Narita und Haneda sowie in der Einführung der neuen Boeing 787-Flotte liegen.

Kurs auf Wachstum
Ziel der ANA ist, Asiens größte Fluggesellschaft zu werden. Die Expansion im internationalen Bereich, die Rückkehr zur Profitabilität, die langfristige Sicherung der Wirtschaftlichkeit und die Anpassung der Strukturen im Unternehmen sind die wichtigsten Voraussetzungen, um dieses Ziel zu erreichen. Im Einzelnen setzt ANA auf die Einführung eines dualen Hubsystems an den beiden Flughäfen Tokio/Haneda und Tokio/Narita – ähnlich wie die Lufthansa in Deutschland mit Frankfurt und München.

Bislang war der stadtnahe Flughafen Haneda fast ausschließlich dem nationalen Flugverkehr vorbehalten. In der neuen Struktur werden beide Flughäfen mit mehr Umsteigeverkehr vor allem aus Nordamerika, China und anderen Regionen Asiens effektiver genutzt. Zudem wird ANA ihr Angebot aktiv durch Allianzen mit Partnerairlines und durch den Ausbau von Codeshare-Vereinbarungen erweitern. Die Airline will zudem mit einem neuen globalen Marketing weltweit neue Märkte erschließen. Dazu soll die Verknüpfung mit den Streckennetzen sowie den Tarif- und Vertriebssystemen der Partner verbessert werden. Auch die Einführung eines neuen Revenue-Managements ist geplant.

Interne Veränderungen
Intern wird die Trennung zwischen nationalem und internationalem Passagierverkehr aufgehoben und das Unternehmen dafür in die beiden Bereiche Langstrecke (Verkehre nach Europa und Nordamerika) und Kurzstrecke (Verkehre innerhalb von Japan und in benachbarte asiatische Regionen) neu gegliedert. Im Frachtbereich wird ANA den Aufbau ihres neuen Frachtdrehkreuzes in Okinawa weiterhin nachdrücklich betreiben. Aber auch dort soll die Verknüpfung zwischen Fracht- und Passagierflügen verbessert werden.

Die Neuerungen sollen der Fluglinie im kommenden Geschäftsjahr nach der derzeitigen Planung eine Ergebnisverbesserung im Umfang von 86 Mrd. Yen (knapp 700 Mio. EUR) ermöglichen.

Innerhalb des kommenden Geschäftsjahres will ANA weitere Reformpakete abschließen. So ist etwa geplant, die Tochtergesellschaften Air Japan, ANA & JP Express, Air Nippon Network, Air Next und Air Central neu zu strukturieren, so dass eine klare Gliederung in nur drei Gesellschaften erreicht wird. Außerdem wird ANA die Zahl derjenigen Angestellten, die nicht direkt im Kernbereich Passagier- und Frachtbeförderung arbeiten, um 20%reduzieren. (red)


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